Ethik-Verstoß

ORF rügt Ö3-Stars und setzt Mitarbeiter vor die Tür

Der ORF möchte innerhalb des eigenen Hauses konsequent durchgreifen, um Offenheit und Transparenz zu wahren. Ein Mitarbeiter musste nun gehen.

Newsdesk Heute
ORF rügt Ö3-Stars und setzt Mitarbeiter vor die Tür
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat seine Compliance-Regeln und Pflichten im Ethikkodex präzisiert.
REUTERS

Der von ORF-Generaldirektor Roland Weißmann erlassene Ethikkodex dürfte nicht bei allen seinen Mitarbeitern im Sender durchgedrungen sein. Ö3-Wecker-Moderator und freier Angestellter, Philipp Hansa, wirbt nämlich zusammen mit seiner festangestellten Kollegin, Gabi Hiller, auf Instagram für eine Kampagne der Raiffeisen Bank.

"Dem ORF sind Inhalte von Vereinbarungen, die seine Mitarbeitenden mit Dritten geschlossen haben, nicht bekannt", heißt es vom öffentlich-rechtlichen Sender. Nach Prüfung habe mit beiden ein klärendes Gespräch stattgefunden. Ihnen wurde demnach mitgeteilt, dass derartige Tätigkeiten nicht mehr möglich sein werden.

Bekanntlich verdienten sich zahlreiche ORF-Mitarbeiter bisher mit Nebentätigkeiten zusätzlich zu ihrem fürstlichen Gehalt (der Spitzenverdiener casht im ORF 443.894,39 Euro Jahresbrutto ab) eine goldene Nase mit Nebentätigkeiten (unter den Spitzenverdienern ab 170.000 Euro jährlich bis zu knapp 10.000 Euro monatlich extra). Ein strengerer Ethikkodex will das nun verhindern.

"Ausführliches Gespräch" mit Budgen

Nicht der einzige Eingriff des Senders: Auf ORF-Moderator Patrick Budgen hagelte es wegen eines X-Postings viel Kritik, vor allem von blauer Seite. Darin zitiert er den Kickl-Biografen Gernot Bauer: "Wir wissen von Herbert Kickl, dass er relativ oft krank ist. Er lässt sich oft entschuldigen und verschwindet für 1-2 Tage. Ich bin gespannt, ob er überhaupt die Robustheit hat, dass er ganz oben ist".

ORF-Wien-Landesdirektor Edgar Weinzettl soll dem Redakteur in einem "ausführlichen Gespräch" nochmals auf den sensiblen Umgang mit der Bewerbung von Sendungsinhalten in den sozialen Netzwerken, insbesondere wenn es sich um Spekulationen hinsichtlich des Gesundheitszustands von Personen des öffentlichen Lebens handelt, hingewiesen haben.

Anders verlief es bei einem anderen Mitarbeiter, dessen Identität bislang nicht bekannt ist. Laut eigener Angabe hat der ORF die Zusammenarbeit mit ihm aufgrund von nicht genehmigten Nebenbeschäftigungen einvernehmlich beendet.

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    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
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