Gagen, Nebenverdienste
ORF-Gehälter: Jetzt gibt's die Liste der Top-Verdiener
Nun kommt alles raus: Der öffentlich-rechtliche Sender hat zu Ostern die Gagen und Nebeneinkünfte seiner Top-Verdiener öffentlich gemacht.
Pünktlich hat der ORF – wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben – am Osterwochenende alle Gagen ab 170.000 Euro Jahresbrutto dem Kanzleramt übermittelt. An der Spitze der Gehaltspyramide steht Publikumsliebling Robert Kratky. Der gebürtige Salzburger moderiert im hochprofitablen Sender Ö3 den von Millionen Menschen gehörten Wecker.
General verdient mehr als der Kanzler
In einer ähnlichen Gehaltsliga – mit 30.000 Euro Monatsgehalt – rangieren Sicherheitsbeauftragter Pius Strobl und Generaldirektor Roland Weißmann. Beide dürfen sich über ein höheres Gehalt als der Bundeskanzler erfreuen.
Enterprise-Chef auf Rang vier
Deutlich über 300.000 Euro Jahresbrutto liegt nur noch der "Chefvermarkter" des Hauses – Oliver Böhm bekommt als Geschäftsführer der ORF Enterprise 345.000 Euro jährlich angewiesen.
Gleichberechtigung bei Direktoren
In "seiner" Direktorenriege hat Generalintendant Roland Weißmann das Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern beseitigt: Eva Schindlauer (kaufmännische Direktion), Ingrid Thurnher (Radio), Stefanie Groiss-Horowitz (Programm) und Harald Kräuter (Technik) verdienen allesamt rund 270.000 Euro, was monatlich knapp unter 20.000 Euro Brutto-Salär bedeutet.
18.000 Euro monatlich für Armin Wolf
Ein Blick auf die journalistischen Aushängeschilder des Hauses zeigt, dass man auch hier nicht geizig bei der Gage ist: ZiB-2-Anchor Armin Wolf, der auch seit Jahren stellvertretender Chefredakteur des Senders ist, kommt auf knapp 253.000 Euro (18.000 Euro monatlich). Wolf hält sich bei den Nebenverdiensten zurück, nimmt im Schnitt nochmals knapp 4.000 Euro brutto im Monat ein.
Kriegsreporter mit 14.000 € monatlich
"Bürgeranwalt" Peter Resetarits verdient jährlich knapp 40.000 Euro weniger. Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz, der im Zuge der Kriegsberichterstattung mehrmals nur knapp mit dem Leben davongekommen war, bekommt für seine Dienste 197.500 Euro aufs Konto. In ähnlicher Liga spielt Ö3-Liebling Andi Knoll, dessen 190.242 Euro monatlich 13.500 Euro ergeben.
Nicht grämen braucht sich der langjährige Leiter der ZiB-Innenpolitik: Hans Bürger, seit Monaten aus der wichtigen Nachrichtensendung verbannt, bekommt seine Auftritte in den Daytime-Formaten (plus eine Pressestunde monatlich) mit 195.000 Euro jährlich abgegolten.
Oberster "weißer Elefant" ist Ex-Chefredakteur Matthias Schrom-Kux, der im Zuge der Chataffäre seinen Posten räumen musste. Als "Projektleiter" streicht er auch heute noch 180.000 Euro ein.
Andi Knoll als Zuverdienstkaiser
Zahlreiche ORF-Gesichter bessern sich ihr Gehalt durch Moderationen, Vorträge oder externe Beratungen erheblich auf. "Heute" hat auch die Liste der Einkünfte aus Nebenbeschäftigungen. Hier liegen die Ö3-Moderatoren Andi Knoll (monatlich im Schnitt 9.600 Euro zusätzlich) sowie Robert Kratky (8.500 Euro) vorne. Star-Regisseur Kurt Pongratz gibt die Bandbreite zwischen 4.001 und 8.000 Euro an. Christian Wehrschütz nimmt 5.983,17 Euro zusätzlich ein, Spitzenverdiener Pius Strobl kriegt 2.500 on top.
Auf den Punkt gebracht
- Der ORF hat die Gagen und Nebeneinkünfte seiner Top-Verdiener öffentlich gemacht, wobei Publikumsliebling Robert Kratky an der Spitze steht und Generaldirektor Roland Weißmann sowie Sicherheitsbeauftragter Pius Strobl und Enterprise-Chef Oliver Böhm zu den Spitzenverdienern gehören
- Die Einkünfte reichen von 190.242 Euro jährlich für Andi Knoll bis zu 253.000 Euro jährlich für Armin Wolf, wobei einige Mitarbeiter ihre Gehälter durch Nebenbeschäftigungen erheblich aufbessern