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ORF-Manager soll Mitarbeiterin sexuell belästigt haben

Ein hochrangiger ORF-Manager soll eine Kollegin sexuell belästigt und gemobbt haben. Laut "Heute"-Infos zieht die Frau am Mittwoch vor Gericht.

Eine delikate Affäre beschäftigt derzeit den ORF.
Eine delikate Affäre beschäftigt derzeit den ORF.
Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

Der tiefe Fall eines hochrangigen ORF-Granden sorgt seit Tagen für Gesprächsstoff in der Medienbranche. Der langjährige Küniglberg-Manager, der mittlerweile aus dem Unternehmen ausgeschieden ist, sieht sich laut "Heute"-Infos mit unschönen Vorwürfen konfrontiert. Am kommenden Mittwoch beschäftigt sich das Arbeits- und Sozialgericht Wien mit der Angelegenheit.

Die Tageszeitung "Presse" berichtet, dass die Betroffene – eine hochrangige ORF-Mitarbeiterin – gegen ihren Arbeitergeber, den Österreichischen Rundfunk, vorgeht und vor Gericht zieht.

Es geht um den Vorwurf des Machtmissbrauchs, der sexuellen Belästigung und des Mobbings! Die Frau, die ebenfalls bereits lange Zeit für den ORF tätig ist, gibt an, von ihrem ehemaligen Vorgesetzten sexuell belästigt und auch gemobbt worden zu sein. Versuche, die Vorfälle persönlich mit dem Chef zu klären, scheiterten.

Frau bekam keine Hilfe

Trotz Meldungen habe die Managerin von der Geschäftsführung und der Gleichstellungskommission keine Hilfe bekommen. Schließlich betraute sie damit die interne Gleichstellungskommission des ORF, berichtet die "Presse". Das Verfahren gegen ihren Vorgesetzten sei jedoch wegen fehlender Beweise eingestellt worden, heißt es weiter.

Weil sie mit ihrem Vorgesetzten wegen des mittlerweile angespannten Verhältnisses nicht mehr arbeiten konnte, wurde die hochrangige Mitarbeiterin dann in eine andere Abteilung versetzt – und zwar auf eigenen Wunsch! Allerdings verlor die Frau dadurch auch wichtige Bereiche, wie die "Presse" weiter schreibt.

Ihr ehemaliger Chef habe den Österreichischen Rundfunk mittlerweile verlassen und die Managerin wollte wieder in ihrem alten Bereich arbeiten. Laut "Presse" sei noch unter dem ehemaligen Generaldirektor Alexander Wrabetz eine Vereinbarung mit der Frau getroffen worden.

Über Vorfälle schweigen

Der Managerin sei versprochen worden, dass sie alle früheren Bereiche wiederbekomme; über die mutmaßlichen Vorfälle müsse sie aber Stillschweigen bewahren, heißt es in dem Bericht weiter. Allerdings sei diese Vereinbarung nicht eingehalten worden.

Die Frau lässt sich das nun nicht gefallen und klagt den ORF auf Schadenersatz. "Der ORF sieht keine rechtliche Grundlage für die Klage, weil es einen bestehenden Vergleich gibt, der auch eingehalten wird", stellt ORF-Anwältin Katharina Körber-Risak gegenüber der "Presse" klar.

Außerdem klagt die Managerin auf Schadenersatz, weil sie sich bei der Neubesetzung der Stelle ihres ehemaligen Vorgesetzten wegen ihres Geschlechts benachteiligt sieht, berichtet die Tageszeitung. Der ORF will davon nichts wissen und erklärte, man habe sich an die Vereinbarung gehalten.

ORF will nicht tatenlos gewesen sein

"Der Vorwurf von Untätigkeit wird entschieden zurückgewiesen", so die ORF-Pressestelle gegenüber der "Presse". Der Sachverhalt wird nun nächste Woche vor Gericht verhandelt. Neben der Klägerin sollen auch ORF-Generaldirektor Roland Weißmann sowie Ex-ORF-Chef Alexander Wrabetz einvernommen werden.

Für den Manager gilt die Unschuldsvermutung.

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