Wien
ORF löschte nun auch den letzten Teichtmeister-Clip
Noch am 20. Dezember war Schauspieler Florian Teichtmeister in "Willkommen Österreich" zu sehen, wurde dort als "Gigant" bezeichnet.
Seit den ersten anonymisierten Zeitungsberichten über einen Fall von sogenannter Kinderpornographie in der Schauspiel-Szene bereiteten sich Insider auf das Schlimmste vor – viele vermuteten schon 2021 korrekt, dass es sich beim Beschuldigten um Florian Teichtmeister handeln könnte. Produktionsfirmen wappneten sich für alle Eventualitäten: So wurde etwa für die Krimi-Serie "Die Toten von Salzburg" eine Szene vorbereitet, die das Ausscheiden seines Charakters aus der Reihe erklärte.
Nun, da die Vorwürfe gegen den Mimen – wie berichtet soll er 58.000 Dateien mit missbräuchlichen Darstellungen von Kindern gehortet haben – öffentlich bekannt wurden und vor Gericht landen, distanzierte sich die Branche quasi über Nacht vom 43-Jährigen. Dabei gehörte Teichtmeister noch vor Kurzem zu den gefragtesten Schauspielern im Land, obwohl viele Kenner bereits von den Vorwürfen gegen ihn wussten.
ORF-Auftritt noch im Dezember
Noch am 20. Dezember etwa trat er in der ORF-Sendung "Willkommen Österreich" mit Stermann und Grissemann auf, wurde dort als "Gigant" vorgestellt und drehte einen Weihnachtssketch. Dieser wurde nun laut "Kurier" flugs von sämtlichen Kanälen gelöscht. Der rund 90-sekündige Zuspieler sei nach Bekanntwerden der Anschuldigungen von allen Social-Media-Plattformen des ORF entfernt worden. Auch auf der Archivseite willkommen-oesterreich.tv ist die Szene nicht mehr zu sehen.
"Corsage" bleibt Oscar-Kandidat
Noch gibt es Unstimmigkeiten, wie mit Werken des nun gefallenen Schauspiel-Stars umgegangen werden soll. So wurde der Film "Corsage", in dem Teichtmeister den Kaiser Franz Joseph verkörpert, in heimischen Kinos aus dem Programm genommen; Schauspiel-Kollegen sehen ihre Werke durch Teichtmeister "beschmutzt". Bei den Oscars bleibt der Streifen nach wie vor Kandidat für einen Preis.
Gegenüber der Polizei zeigte sich Teichtmeister wie berichtet kooperativ. Laut seinen Anwälten wird er sich am 8. Februar vor Gericht schuldig bekennen. Ihm drohen bis zu zwei Jahre Gefängnis – angesichts seiner bisherigen Unbescholtenheit, Therapiewilligkeit und Geständigkeit ist im Falle einer Verurteilung aber auch eine bedingte Haftstrafe denkbar.
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