Ukraine

ORF-Ikone packt im TV über Kreml-Chef Putin aus

ORF-Korrespondentin Carola Schneider hat in der "Zeit im Bild" über die aktuelle Lage in Moskau und das weitere Vorgehen Putins gesprochen.

André Wilding
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    In Schytomyr, einer Stadt rund 140 Kilometer von Kiew entfernt, sorgten Raketeneinschläge für ungeheure Zerstörung. 
    In Schytomyr, einer Stadt rund 140 Kilometer von Kiew entfernt, sorgten Raketeneinschläge für ungeheure Zerstörung.
    via REUTERS

    Der Luftraum der Vereinigten Staaten von Amerika werde für "alle russischen Flüge" gesperrt und Präsident Wladimir Putin sei so isoliert wie nie zuvor, erklärte US-Präsident Joe Biden am Dienstag bei seiner ersten Rede zur Lage der Nation vor dem Kongress.

    Die USA würden sich damit ihren Verbündeten anschließen und "Russland weiter isolieren". Selbst wenn Russland auf dem Schlachtfeld vorankommen sollte, werde Putin langfristig "einen hohen Preis" bezahlen. Putin sei jetzt in der Welt mehr isoliert als je zuvor.

    ORF-Korrespondentin Carola Schneider meldete sich am Mittwoch aus Moskau und äußerte sich unter anderem über die möglichen Reaktionen Russlands auf die Rede von Biden. Auf die Frage, ob der Kreml-Chef wirklich mehr und mehr isoliert sei, antwortete die Expertin:

    "Russland wird um Jahrzehnte zurückgeworfen"

    "Ja, das stimmt! Präsident Putin hat es geschafft, mit dem Angriff auf das Nachbarland Ukraine die Weltmacht Russland binnen kürzester Zeit zum international Ausgestoßenen zu machen. Russland ist nicht nur politisch isoliert, wie nie zuvor. Nicht nur der Westen reagiert mit scharfen Sanktionen und ist völlig erschüttert von dem Geschehen."

    Auch der Russland-Partner China würde es nicht wagen, sich im Ukraine-Konflikt auf die Seite Putins zu stellen. Russland werde auch wirtschaftlich isoliert, "wenn die Sanktionen erst richtig greifen, wird Russland sozial und wirtschaftlich um Jahrzehnte zurückgeworfen werden", so Schneider in der "ZIB".

    Und auch sportlich würde Russland isoliert werden, an internationalen Wettbewerben dürfe man nicht mehr teilnehmen. "Das klingt wie eine Nebensache, ist aber ein Bereich, der Präsident Putin sehr wichtig ist." Zudem würde das westliche Ausland die Zusammenarbeit im kulturellen- und wirtschaftlichen Bereich beenden und das betreffe auch die Zivilgesellschaft.

    "Putin isoliert ganz Russland"

    "Das zeigt, wie sehr Wladimir Putin nicht nur sich selbst isoliert, sondern ganz Russland, die Bevölkerung in Geiselhaft nimmt und die ganze Zivilbevölkerung mit in diese Isolation gerissen hat", stellt die ORF-Korrespondentin weiter klar. Doch ist Putin das eigentlich alles egal, oder wird er jetzt noch härter zurückschlagen?

    "Egal" sei Putin das sicher nicht, so die Expertin. Außerdem gebe es auch viele politischer Beobachter in Russland, die sagen würden, der Kreml-Chef habe nicht mit dieser Reaktion des Westens gerechnet – dass der Westen "so geeint ist und so schnell und so scharf, so massive Sanktionen gegen Russland verhängen wird."

    Verschärfte Rhetorik

    Im Moment würde der Kreml-Chef aber nicht einlenken, im Gegenteil! "Putin verschärft seine Rhetorik gegen den Westen und er verschärft auch den militärischen Druck gegen die Ukraine. Wir wissen aber nicht, ob er nicht doch irgendwie nach einem gesichtswahrenden Ausstieg aus dieser Eskalationsspirale sucht", erklärt die Expertin weiter.

    Sollte Putin tatsächlich nach einem solchen Ausstieg suchen, würde er diesen aber sicher als "Erfolg verkaufen" – und zwar international als auch im eigenen Land. "Im Moment sieht es nur nicht danach aus."

    ORF-Korrespondentin Carola Schneider zur Lage in Moskau.
    ORF-Korrespondentin Carola Schneider zur Lage in Moskau.
    Screenshot/ ORF
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