Ukraine

ORF-Wehrschütz: "Mehr war für Ukraine nicht zu holen"

Weitere Waffen statt einer Mitgliedschaft. Laut ORF-Experte Christian Wehrschütz war für die Ukraine beim Nato-Gipfel in Vilnius nicht mehr zu holen. 

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Screenshot ORF

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat sich zufrieden mit den Ergebnissen des Nato-Gipfels in Vilnius gezeigt. "Es gibt eine gute Verstärkung bei den Waffen. Das sind Flugabwehr, Raketen, gepanzerte Fahrzeuge und Artillerie", sagte Selenski am Mittwochabend in seiner täglichen Videoansprache über die Lieferzusagen westlicher Partner. Zudem habe die Ukraine nun feste Sicherheitsgarantien und die klare Perspektive eines Nato-Beitritts erhalten.

Die Ukraine sei als Gleicher unter Gleichen behandelt worden, betonte Selenski. Die Sicherheitsgarantien der G7-Gruppe westlicher Wirtschaftsmächte seien das Fundament für bilaterale Abkommen mit den stärksten Nationen der Welt, versicherte er in seiner im Zugabteil aufgenommenen Rede.

Zugleich schien sich der ukrainische Staatschef demonstrativ an den Ratschlag des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace zu halten, der von ihm weniger Kritik und mehr Dankbarkeit gegenüber den westlichen Regierungen für deren Waffenhilfe gefordert hatte. So bedankte sich Selenski nach seiner Abreise bei allen Nato-Ländern einzeln. Deutschland beispielsweise lobte er für die Zusage von weiteren Luftabwehrsystemen. "Das bedeutet Schutz des Lebens und Deutschland hat bereits Tausende Leben gerettet. Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft, uns bis zum Sieg über den russischen Terror zu unterstützen", sagte er.

"Mehr war für Ukraine nicht zu holen"

Laut ORF-Experte Christian Wehrschütz bleibt Selenski nach dem Nato-Gipfel nichts anderes über, als sich zufrieden zu zeigen. "Es war von Beginn an klar, dass die USA nicht bereit ist, Garantien abzugeben", so Wehrschütz im "Ö1-Morgenjournal". Bei dieser Thematik würd es nicht darum gehen, was kleinere Staaten tun wollen, da die USA nicht bereit ist, einen Krieg mit Atomwaffen einzugehen. Die Ergebnisse des Gipfels seien laut Wehrschütz zufriedenstellen. "Mehr war für die Ukraine nicht zu holen", so der ORF-Experte.

Eines der Kriegsziele der russischen Militärführung ist, einen Nato-Beitritt der Ukraine zu verhindern. Wäre die Ukraine nun Nato-Mitglied geworden, hätte dies zu einer weiteren Eskalation mit Russland geführt. "Niemand hat bisher erklärt, wie es zu einem Frieden kommen kann, wenn die Ukraine der Nato-Beitritt", warnt Wehrschütz. Denkbar sei dann beispielsweise eine Teilung des Landes.

In puncto Waffenlieferungen darf die ukrainische Führung weiterhin auf die Unterstützung der westlichen Partner bauen. "Die Ukraine wird spüren, dass die Waffen schnell geliefert werden", so Wehrschütz. Bisher hätte das Militär allerdings nur genügend Waffen zum "überleben" erhalten. Laut dem ORF-Experten würde deshalb auch die Gegenoffensive nur sehr schleppend verlaufen. 

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