Politik
Norbert Hofer warnt vor "Zöpferldiktatur"
Warum nicht immer? Die letzte Sechser-Konfrontation vor der Wahl verlief zivilisiert, man ließ sich öfter ausreden, Untergriffe blieben eher Ausnahme. Daran konnte nicht einmal Peter Pilz etwas ändern.
Claudia Reiterer und Armin Wolf moderierten die letzte Elefantenrunde. Zunächst: Jeder darf aus einer Glaskugel einen Namen ziehen, um ihm/ihr am Ende eine spezielle Frage stellen zu können. Kurz bekommt Pilz. "War ja klar", sagt er. Dann:
Bewerbung
"Was würde Ihr letzter Parteichef über Sie sagen?", wollen die Moderatoren wissen. "Beharrlich" (Kern über Rendi-Wagner). "Ui, ui ui" (Glawischnig über Pilz). "Ungeduldig" (Glawischnig über Kogler). "Weiß ich nicht, er hat jetzt wohl andere Sorgen" (Strache über Hofer). "Löwin" (Strolz über Meinl-Reisinger). "Nix Gutes" (Mitterlehner über Kurz).
Größer politischer Fehler
"Anfangs ständig auf die Medien zu schauen", sagt Kurz. "Für die ÖVP zu arbeiten", so Meinl-Reisinger. "Wenn ich das wüsste...", meint Pilz.
Bedingungen für Koalition
"Da müsste die türkise ÖVP ein paar Bibelstellen hervorkramen" sagt Kogler. Hofer verspricht: "Wenn wir in der nächsten Regierung sind, wird sie fünf Jahre halten". "Wird Strache aus der FPÖ ausgeschlossen?", fragte Wolf. "Jeder muss die Konsequenzen tragen", weicht Hofer aus, verspricht Aufklärung nach der Wahl.
"Machen Sie die Vizekanzlerin unter Kurz?", will Reiterer von
Rendi-Wagner wissen. "Das TV-Studio ist nicht der geeignete Ort für die Beantwortung dieser Frage...", antwortet sie.
Kleine Eruption
Pilz nennt die anderen Parteien "käuflich". "Das ist eine Sauerei", grätscht Meinl-Reisinger dazwischen.
Wahlrede
Nun dürfen alle 30 Sekunden frei zu Wählergruppen sprechen. Siehe da, fast alle schaffen das perfekt in der Zeit. Integration "Was, wenn sich ein Mann nicht von einer Ärztin behandeln lässt?", will Wolf von Rendi-Wagner wissen. "Das würde ich nicht zulassen, es entspricht nicht unserem Wertesystem." Kogler wird fuchtig: "Immer, wenn Türkis-Blau was anstellt, schreit jemand 'Kopftuch'."
Ja/Nein
Kennen wir, die Idee: Nun müssen die KandidatInnen Fragen mit Ja/Nein beantworten. Das gelingt nicht leicht. "Kann ich was dazu sagen?", fragt Meinl- Reisinger. "Nein", antwortet Wolf. "Verhütung auf Krankenschein" wollen Pilz, SPÖ und Grün. Und einen parteifreien Innenminister? "Niemand ist parteifrei", sagt Hofer. "Sind Sie FeministIn?" Kurz zögert. "Das weiß man doch", sagt Rendi. Hofer: "Feminist, das nimmt mir niemand ab."
Pensionen
Man merkt, keiner will diese Gruppe verlieren. Frühpensionen ohne Abschlag, für den Beschluss lobt Kogler den "Nationalrat, obwohl ich gar nicht drin bin". "Die Neos spielen Generationen gegeneinander aus", sagt Rendi- Wagner. Meinl Reisinger schaut finster. "47 % haben eine Pension
unter 1.000 Euro", so Pilz.
TV-Duelle reloaded
Nun debattieren die Parteichefs in Zweierrunde. "Sie sind mitunter etwas störrisch," maßregelt Wolf Kogler.
Klimanotstand
Hofer reibt gegen Greta Thunberg auf, spricht von "Klimahysterie". Die "junge Dame" sei "von niemandem gewählt". Was kommt als Nächstes? Ein Klimakriegsrecht? Eine Zöpferldiktatur?" Klimahysterie aus.
Inlandsflüge
Rendi-Wagner ist gegen ein sofortiges Verbot.
Fazit
Zwei Taferln (Kogler, Meinl- Reisinger), viel Gehuste. Und 13 Minuten Überzug.