Am Donnerstag in Wien

Orbán 1. Staatsgast von Parlaments-Präsident Rosenkranz

Wie "Heute" erfuhr, wird Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) am Donnerstag Ungarns Viktor Orbán im Hohen Haus empfangen.

Clemens Oistric
Orbán 1. Staatsgast von Parlaments-Präsident Rosenkranz
Walter Rosenkranz empfängt Orbán am Donnerstag in Wien.
Picturedesk

Am Nationalfeiertag hieß Walter Rosenkranz erstmals als Hausherr Besucher im ehrwürdigen Haus am Wiener Ring willkommen. Am kommenden Donnerstag empfängt der 62-Jährige dort seinen ersten Staatsgast als Nationalratspräsident. Gemäß "Heute"-Infos wird Ungarns Viktor Orbán am Vormittag im Parlament erwartet.

Treffen mit Rosenkranz und Kickl

Der erste freiheitliche Parlamentspräsident wird rund 30 Minuten mit dem Chef der ungarischen Fidesz-Partei, die zuletzt in Umfragen erstmals seit 18 Jahren nicht mehr auf Platz 1 ausgewiesen wurde, zusammentreffen.

Diskussion in den Sofiensälen

Danach steht – ebenfalls im Parlament – ein schon länger geplanter Austausch mit FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl auf dem Programm. Viktor Orbán reist eigentlich auf Einladung des Schweizer Mediums "Weltwoche" nach Wien.

Die Zeitung veranstaltet unter dem Motto "Frieden in Europa" derzeit eine Tour. Ab 16.00 Uhr diskutieren bei einem sogenannten geopolitischen Abend Deutschlands ehemaliger SPD-Kanzler Gerhard Schröder und Langzeit-Ministerpräsident Orbán miteinander. Moderiert wird die Veranstaltung in den Sofiensälen in der Landstraße von "Weltwoche"-Chef Roger Köppel.

61,7 Prozent für Rosenkranz

Walter Rosenkranz wurde bei der konstituierenden Sitzung des Nationalrats am Donnerstag deutlich mit 61,7 Prozent der Abgeordneten-Stimmen zum Nachfolger von Wolfgang Sobotka als Parlamentspräsident gewählt. Sobotka empfing gemäß "Heute"-Recherchen in den vergangenen Jahren 33 Staats- und Regierungschefs oder deren Vertreter im Hohen Haus; er selbst reiste drei Mal nach Ungarn zu Vertretern von Orbáns Fidesz-Partei.

Rosenkranz betonte nach seiner Wahl die Wichtigkeit des Dialogs. Dieser sei "ein Grundpfeiler in der Demokratie". Sie habe für ihn eine "unverrückbare Bedeutung". Das Parlament beschreibt der ehemalige Volksanwalt und langjährige Parlamentarier "als Ort der Begegnung".

Nun trifft er dort mit seinem Parteiobmann Kickl auf Viktor Orbán. Die ungarische Migrationspolitik dient den Freiheitlichen als Vorbild. Wie auch die Freiheitlichen ist Orbán äußerst EU-kritisch und sorgte erst in dieser Woche für Schlagzeilen, indem er die neue Popularität seines Herausforderers Peter Magyars ("TISZA") als weiteren Beleg für eine Einmischung der EU in Ungarn. "Er ist ein idealer Kandidat für den Chef einer Marionettenregierung", donnerte der 61-Jährige.

Orbán gilt als engster Vertrauter von Wladimir Putin in Europa und steht immer wieder für die Einschränkung von Menschenrechten und der Pressefreiheit in der Kritik.

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