Politik

ÖVP hält Sebastian Kurz weiter die Stange

Die ÖVP verweist einmal mehr auf die Unschuldsvermutung, wenn es um ihren ehemaligen Kanzler geht. Ausgesessen ist die Sache jedoch noch nicht.

Heute Redaktion
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Sebastian Kurz bei seinem Rückzug aus der Politik im Dezember 2021.
Sebastian Kurz bei seinem Rückzug aus der Politik im Dezember 2021.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Die ÖVP bleibt ihrem ehemaligen Parteichef und zweifachen Bundeskanzler Sebastian Kurz nach außen hin weiter treu. Trotz der Vielzahl an Anschuldigungen gegen den ehemaligen Regierungschef verweist Andreas Hanger darauf, dass die letzten Erkenntnisse im ÖVP-U-Ausschuss einmal mehr bestätigt hätten, dass die Vorwürfe gegen Kurz falsch seien.

Kamarsin als Entlastungszeugin? 

Hanger, der für die ÖVP den U-Ausschuss als Fraktionsführer angehört, verweist bei seinen Behauptungen auf das Vernahme-Protokoll von Sophie Kamarsin bei ihrem Verhör durch die Wirtschafts- und Kooperationsstaatsanwaltschaft (WKStA). Die ehemalige Familienministerin sagte demnach aus: "Ich bestreite mit entsprechender Vehemenz, dass mich Herr Sebastian Kurz zu irgendeinem Tatplan überredet hat.“

Mittlerweile sitzt Karmasin in U-Haft in der Justizanstalt Josefstadt. Ihr wird vorgeworfen Umfragen bewusst gefälscht zu haben und dadurch einen möglichst günstigen Ausgang für die Volkspartei dargestellt zu haben. In ihrem Verhör stellt sich Karmasin zudem auch als ""Kontaktvermittlerin" zwischen Thomas Schmidt, der Meinungsforscherin Sabine Beinschab und den Fellner-Brüdern dar. 

Hanger sieht dennoch seinen ehemalige Parteichef vollkommen entlastet und verweist mehrfach darauf, dass die "Unschuldsvermutung" für alle in Österreich gelten müsse. Gänzlich vom Haken ist Kurz jedenfalls noch nicht. Denn obwohl auch Beinschab behauptete, Kurz nicht eng zu kennen, belastete sie dessen ehemaligen Pressesprecher Johannes Frischmann. 

Derzeit hätte der mittlerweile im Manager-Gewerbe tätige Ex-Politiker jedoch kein Interesse selbst zu den Vorwürfen auszusagen. Wie die WKStA mitteilte, wollte Kurz nicht zu einer zweiten Einvernahme erscheinen. Die erste, die im September 2021 noch während seiner Kanzlerschaft über die Bühne ging, offenbarte große Verstimmungen zwischen Kurz und der Justiz-Behörde. Zuletzt meldete sich Kurz nur äußerst selten über social-media zu Wort und ließ dabei wissen, dass auch er selbst sich vollkommen entlastet sehe. Ein Ende der Causa ist jedoch noch lange nicht abzusehen. 

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