Antritt mit eigener Liste?

ÖVP-Grande befeuert wilde Wahl-Spekulationen

Gerüchten zufolge könnte der Politiker im Herbst bei der Nationalratswahl mitmischen – mit eigener Liste. Nun meldet er sich zu Wort.

Newsdesk Heute
ÖVP-Grande befeuert wilde Wahl-Spekulationen
Der langjährige ÖVP-Abgeordnete Othmar Karas könnte seiner bisherigen Partei bei den kommenden Wahlen schaden.
Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

Othmar Karas ist mit einer 25-jährigen Karriere der erfahrenste EU-Abgeordnete der ÖVP. Bis zum Sommer ist er noch der Erste Vizepräsident des Europäischen Parlaments. Bei der kommenden EU-Wahl wird er nicht kandidieren, wie er bereits im Oktober ankündigte.

Der gebürtige Niederösterreicher gilt mittlerweile als Querschläger bei den Türkisen und kritisierte bei seiner "Persönlichen Erklärung" sowie in Interviews die Haltung der Volkspartei wiederholt. Unter anderem sieht er es als Fehler an, dass man sich den extremen Rändern anbiedere. Die Mitte der Gesellschaft wurde dadurch verlassen und eine schwerwiegende Krise verursacht, so Karas im vergangenen Herbst.

Politisch weiterhin aktiv

Zwar ist er dieses Mal kein Kandidat, dennoch möchte Karas sich "mit ganzer Kraft" in den EU-Wahlkampf einbringen, wie er in einem kürzlich veröffentlichtem ORF-Interview bekannt gibt. Es gehe um die "Richtungsentscheidung für Europa".

Er werde auch danach politisch aktiv sein, sich in die laufenden Debatten einbringen, weil ihm Österreich und Europa ein Anliegen seien. Demnach leben "wir in einer sehr komplexen Zeit, die bedeutet, dass es keine einfache Antwort gibt, vor allem keine nationale. Daher ist mir das Gespräch über die Zukunft mit den Bürgern so wichtig."

Liste Karas bei der Nationalratswahl?

Es kursieren Gerüchte, wonach Karas bei der Nationalratswahl im Herbst mit einer eigenen Liste antreten könnte. Auf die Frage, ob er nun tatsächlich antreten wird, sagt der 65-Jährige: "Ich schließe heute noch gar nichts aus." Sein Antritt dürfte die ÖVP, aber womöglich auch andere Parteien Stimmen kosten.

Wie seine politische Karriere konkret weiter geht, lässt er aber offen: "Wer mich kennt, weiß, dass ich nur Dinge mache, die einen Sinn machen, wo ich gestalten und die konstruktiven Kräfte parteiübergreifend zusammenführen kann".

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