Politik

ÖVP-General geht auf eigenen Partei-Granden los

Für Othmar Karas ist es unverständlich, verschiedene Personengruppen gegeneinander auszuspielen. Die ÖVP findet seine Wortmeldung "entbehrlich".

Leo Stempfl
ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker hält die Wortmeldung von Othmar Karas (ÖVP) für "entbehrlich".
ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker hält die Wortmeldung von Othmar Karas (ÖVP) für "entbehrlich".
Montage: Helmut Graf

Fast das gesamte Leben von Othmar Karas stand im Dienste der Volkspartei. Schon 1981 war er fast zehn Jahre lang Bundesobmann der Jungen ÖVP, 1983 dann jüngster Nationalratsabgeordneter, wurde 1995 ÖVP-Generalsekretär und sitzt seit 1999 im EU-Parlament, wo er mittlerweile zum ersten Vizepräsidenten aufgestiegen ist. 

Unverständlich

Ab und zu äußert er sich immer noch zur Innenpolitik, so auch jetzt. Denn derzeit gibt es bei der ÖVP in Österreich nur ein Thema: Der Begriff "Normalität". Es müsse normal sein, Schnitzel zu essen, beteuerte Kanzler Karl Nehammer in einem Video, NÖ-Landeshauptfrau Mikl-Leitner erklärte das Gegenteil von "normal" gleich zu "radikal".

"Für mich ist die gesamte derzeitige Debatte – mit 'ich oder du', 'wir gegen' oder 'unsere Leute' und andere Begriffe – unverständlich. Sie geht an den Themen der Menschen vollständig vorbei" befand Othmar Karas darauf angesprochen laut der "APA"-Agentur. Eine Kritik, die so auch bereits der Bundespräsident äußerte und auf mehrere Parteien gleichzeitig bezogen wurde.

Entbehrlich

Darauf reagierte Christian Stocker, der jetzige Generalsekretär der Volkspartei, indem er in einer eigenen Aussendung an Karas die Wortmeldung der Partei-Grande "entbehrlich" nennt. "Die Kritik von Othmar Karas an der politischen Linie der Volkspartei ist entbehrlich: es geht nicht um Aus-, sondern um Abgrenzung", so Stocker. Die Menschen würden sich von politischen Vertretern sachliche Politik und "keine unnützen Wortgefechte" erwarten.

"Wir sehen die Normalität als Teil der Politik der Volkspartei und lassen uns diese Begrifflichkeiten nicht ausschließen", richtet er seinem Parteikollegen aus. Als Volkspartei stehe man in der Mitte der Gesellschaft und vertrete die Anliegen der "breiten, oft schweigenden Mehrheit".

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