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Österreicher so pessimistisch wie seit 1972 nicht mehr

Corona, Krieg und nun die Teuerungen. Sie haben die Geschehnisse der vergangenen drei Jahre geprägt. Dementsprechend getrübt ist die Stimmung im Land.

In Österreich herrscht seit 2020 großer Pessimismus.
In Österreich herrscht seit 2020 großer Pessimismus.
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Die Österreicher sind so negativ eingestellt wie seit 50 Jahren nicht mehr. Die Neujahrsfrage ist zum dritten Mal in Folge von starkem Pessimismus in der Bevölkerung geprägt.

Nur jeder Vierte ist Optimist

Seit 1972 führt das IMAS-Institut einen Report zum Jahreswechsel, in dem die Prognose der Österreicher fürs neue Jahr festgehalten wird. Jene für 2023 spricht eine klare Sprache: Nur etwas mehr als jeder Vierte (26 Prozent) sieht der Zukunft mit Zuversicht entgegen. Auf Seite der Skeptiker (32 Prozent) und Besorgten (35 Prozent) gibt es hingegen deutlich mehr. Eine Phase einer solchen negativen Stimmung gab es seit 1972 nicht, noch nie sei die Zuversicht bei drei Messungen hintereinander unter 30 Prozent gelegen, so das IMAS-Institut.

Nur 26 Prozent blicken dem kommende Jahr mit Zuversicht entgegen.
Nur 26 Prozent blicken dem kommende Jahr mit Zuversicht entgegen.
APA-Grafik / picturedesk.com

Junge Bevölkerung deutlich optimistischer

Während der Anteil der Zuversichtlichen auf dem Tiefpunkt und jener der Skeptischen auf einem Höchstwert stagniert, wurden die Besorgten im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozentpunkte weniger - zugunsten jener, die kein Urteil abgeben wollten. 

Die junge Bevölkerung ist dabei die optimistischste Gruppe: 39 Prozent der 16-bis 34-Jährigen blicken mit Zuversicht in die Zukunft. Eine ähnlich positive Einstellung hatte Absolventen einer Höheren Schule oder Universität, wo sich jeder Dritte (34 Prozent) optimistisch zeigte. Am besorgtesten waren die Älteren mit über 60 Jahren (47 Prozent) und Pflichtschul-Absolventen (44 Prozent).

Teuerungen Sorgenthema Nr. 1

War in den vergangenen zwei Jahren noch die Corona-Pandemie das größte Sorgenthema, sind es nun die Teuerungen, die bei den meisten für Kopfzerbrechen sorgen. 42 Prozent der Skeptiker und 52 Prozent der Besorgten gaben die Teuerung als Grund für ihre Stimmung an. Damit liegt sie mit Abstand vor Ungewissheit/Zukunftsangst bzw. Krieg/Ukrainekrieg.

Beim Rückblick auf das vergangene Jahr ist immerhin ein positiver Trend spürbar, obwohl immer noch 60 Prozent (2021: 67 Prozent) eher negativ, aber immerhin 36 Prozent (2021: 30 Prozent) eher positiv zurückschauen.

Jeder Fünfte will mit Rauchen aufhören

Ein Drittel der Bevölkerung hat Neujahrsvorsätze gefasst, wobei die meisten mehr Bewegung und Sport machen (45 Prozent), sich gesünder ernähren (43 Prozent) und mehr auf sich selbst achten (42 Prozent) wollen. 37 Prozent wollen mehr Zeit für Familie und Freunde finden, 31 Prozent sparsamer sein und je 23 Prozent abnehmen und ausmisten. Immerhin auch 23 Prozent wollen die Umwelt mehr schonen. Ein Fünftel hat den Vorsatz gefasst, mit dem Rauchen aufzuhören.

Jeder fünfte Österreicher möchte 2023 mit dem Rauchen aufhören.
Jeder fünfte Österreicher möchte 2023 mit dem Rauchen aufhören.
Getty Images/iStockphoto

Für das neue Jahr wünscht sich ein Viertel der Befragten Gesundheit für sich und die Familie. Ein gutes Fünftel hofft, dass sich die persönliche Lebenssituation positiv entwickelt und je 16 Prozent sehnen Frieden bzw. ein Kriegsende in der Ukraine sowie ein Ende der Teuerungen herbei. Ein Leben wie vor Corona wollen neun Prozent, sechs Prozent wünschen sich politische Veränderung oder einen Regierungswechsel und gerade einmal zwei Prozent setzen Umwelt- und Klimaschutz bzw. die Bekämpfung des Klimawandels auf ihre Wunschliste.

IMAS hat 1.002 Personen, repräsentativ ausgewählt für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, in persönlichen Interviews von 9. November bis 1. Dezember 2022 befragt.

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