Politik

Österreicher sind Vollgas gegen Auto-Verbot der EU

Der Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren soll in der EU ab 2035 verboten werden. Eine "Heute"-Umfrage zeigt, was die Österreicher davon halten. 

Laut einer brandaktuellen <em>"Heute"</em>-Umfrage lehnt die österreichische Bevölkerung das bevorstehende Aus für Verbrennermotoren entschieden ab.
Laut einer brandaktuellen "Heute"-Umfrage lehnt die österreichische Bevölkerung das bevorstehende Aus für Verbrennermotoren entschieden ab.
Getty Images

Na brumm! Das Aus für Neuwägen mit Verbrennungsmotor ab 2035 schien bereits fix, doch der EU-Plan wackelt wohl gehörig. Auch die österreichische Bevölkerung kann sich das Ganze mehrheitlich nicht so recht vorstellen, wie die Ergebnisse einer von "Heute" beauftragten Studie des renommierten Instituts "Unique Research" zeigen.

Zwischen dem 13. und 16. März wurden 500 Personen nach repräsentativen Kriterien online zur Thematik befragt. Die Ergebnisse zeigen klar und deutlich: Eine breite Mehrheit der Österreicher ist der Meinung, dass der Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035 nicht verboten werden soll. Unter anderem zwischen Wählern der unterschiedlichen Parteien offenbaren sich jedoch tiefe Gräben. 

FP- und VP-Wähler klar dagegen, Grüne dafür

Über die Parteien hinweg sind 21 Prozent dafür und 63 Prozent dagegen – 13 Prozent sind sich hingegen nicht sicher. Am stärksten lehnen Wähler der Freiheitlichen das Verbrenner-Aus ab: Nur 9 Prozent sind dafür, überwältigende 85 Prozent lehnen das Verbot entschieden ab. Ein ähnliches Bild zeigt sich unter den Wählern der ÖVP: 12 Prozent befürworten das wackelnde Aus, 72 Prozent sind dagegen.

Dann gibt es einen ziemlichen Sprung. 34 Prozent der SPÖ-Wähler sind dafür, dennoch aber eine Mehrheit von 57 Prozent dagegen. Fast ident verhält es sich bei den Neos: Auf 29 Prozent Befürworter kommen 56 Prozent, die das Verbot ablehnen. Einzig die Wähler der Grünen stehen naturgemäß entschlossen hinter CO2-neutralem Autoverkehr: Mit 55 Prozent hält eine Mehrheit das Verbot für eine gute Idee, nur 20 Prozent lehnen es ab. Interessant: Unter den Öko-Wählern sind sich mit 26 Prozent auffallend viele nicht sicher. 

Ältere lehnen Verbot stärker ab

Interessant auch der Geschlechtervergleich: 24 Prozent der Männer sind für das Verbot, jedoch nur 18 Prozent der Frauen. Frauen sind mit 16 Prozent deutlich häufiger unentschlossen, Männer nur zu 10 Prozent. Auch zwischen den Generationen gibt es klare Unterschiede: Je jünger, desto eher wird ein Verbrenner-Verbot positiv wahrgenommen. 

Unter den 16- bis 29-Jährigen sind 27 Prozent dafür und 54 Prozent dagegen. Bei den 30- bis 59-Jährigen fällt die Befürwortung deutlich ab – nur mehr 20 Prozent können sich das Aus für Verbrenner vorstellen, während knapp 7 von 10 dagegen sind. Knapp jeder Fünfte über 60-Jährige ist sich nicht sicher, nur 18 Prozent sind dafür, 60 Prozent dagegen.

Landbevölkerung wehrt sich

Weitere Unterschiede ergeben sich im Hinblick auf die Schulbildung: Menschen ohne Matura lehnen das Verbot zu 68 Prozent ab, nur 18 Prozent sind dafür. Jene mit abgeschlossener Matura hingegen sind zu 26 Prozent dafür und zu 52 Prozent dagegen.

Ein weitere und letzte Diskrepanz zeigt sich zwischen dem ländlichen und dem städtischen Raum: Jeder Vierte aus dem urbanen Raum tritt für das Verbot ein, 56 Prozent lehnen es ab. Demgegenüber stehen 73 Prozent der ländlichen Bevölkerung, die sich das Verbrenner-Aus nicht vorstellen können und wollen – nur 15 Prozent sind dafür. 

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf
    An der Unterhaltung teilnehmen