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Österreicher in Israel berichten über Angst und Terror

Die islamistische Hamas hat vom Gazastreifen aus Israel massiv aus der Luft, am Boden und von See aus angegriffen. Mittendrin: viele Österreicher.

Newsdesk Heute
ORF-Burgenland-Redakteurin Raphaela Pint erlebte die Angriffe in Tel Aviv mit.
ORF-Burgenland-Redakteurin Raphaela Pint erlebte die Angriffe in Tel Aviv mit.
Screenshot ORF

ORF-Burgenland-Redakteurin Raphaela Pint berichtet am Samstag in einer ORF-"ZIB Spezial" aus Tel Aviv: "Wir haben in der Früh einen Alarm mitbekommen, mussten uns dann – alle Hotelgäste und das Hotelpersonal – in den Keller in eine Art Schutzraum begeben. Es gibt auch im Hotel direkt in den Stockwerken mehrere Schutzräume. Darüber wurden wir informiert. Grundsätzlich aber sollte man das Hotel nicht verlassen, die Menschen sind angehalten, zuhause zu bleiben."

Informationen gebe es hauptsächlich über das Hotel, das wiederum mit den lokalen Behörden in Kontakt stehe, so Pint. Sie informiere sich außerdem über die Fluglinien und den Flughafen – die AUA etwa stricht am Samstag alle Flüge nach Israel.

Der österreichische Priester Markus Stephan Bugnyar leitet ein Hospiz in Jerusalem: "Die Menschen in den Straßen haben definitiv Angst. Das ist der Überraschungseffekt, das ist die Sorge, dass sich das ausbreiten könne im Sinne, dass es jetzt nicht eine Sache von ein, zwei Tagen ist, sondern einige Wochen dauern könnte im schlimmsten Fall. Natürlich hat man Sorge, dass es jetzt zu Anschlägen, Übergriffen in verschiedenen Landesteilen kommen kann." 

Von einem Alarm um 6.30 Uhr berichtet der Handelsdelegierte Markus Haas aus Tel Aviv. Seine Frau habe ihn aber aufwecken müssen, "weil mein Schlaf sehr gut ist". Er dachte zunächst, es sei ein ganz normaler Tag und ging noch laufen. Nachdem der Alarm allerdings weiterging, habe sich herausgestellt, "dass es eine eher außergewöhnliche Situation ist". Er habe am Vormittag noch einen Spaziergang durch Tel Aviv gemacht, doch "die Straßen waren wie leergefegt".

"Wenn die Gewalt auf die Straße übergreift, und hier in Israel in den Palästinensergebieten ausweitet, ja dann ist die Situation nicht mehr so lustig"

"Ich habe mich mit allen österreichischen Firmen, von denen ich weiß, dass sie Mitarbeiter vor Ort haben, in Kontakt gesetzt", so Haas, soweit er wisse, sei kein Österreicher von den Attacken betroffen gewesen. Am Anfang habe man das Ausmaß noch gar nicht gekannt, für die Israelis sei es eine "sehr, sehr außergewöhnliche Situation, die sie stark überrascht hat". Es sei abzuwarten, "wie sich die Situation auf der Straße entwickelt". Israel könne Raketen abwehren, "wenn die Gewalt allerdings auf die Straße übergreift, und hier in Israel in den Palästinensergebieten ausweitet, ja dann ist die Situation nicht mehr so lustig". Es gelte, "die Situation vorerst zu beobachten und Ruhe zu bewahren". 

Hamas-Anhänger feiern Terror auf den Straßen Berlins

Wie indes die deutsche "Bild"-Zeitung meldet, feiern in Berlin-Neukölln Anhänger der Hamas auf den Straßen die Angriffe auf Israel. Eine Organisation namens Samidoun verteilte auf der Sonnenallee die Süßigkeit Baklava. "Es lebe der Widerstand des palästinensischen Volkes. Verteilen von Süßigkeiten auf der Sonnenallee in Berlin zur Feier des Sieges des Widerstands", schrieb die Organisation auf der Plattform X.

Wegen der aktuellen Situation habe die Polizei in Berlin den Schutz israelischer und jüdischer Einrichtungen verstärkt. Jüdische Einrichtungen in Deutschland müssten jetzt besonders geschützt werden, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (53) gegenüber der Zeitung.

Entführungen von Zivilisten

Das israelische Militär hat die Gefangennahme von Zivilisten und Soldaten durch Kämpfer der militant-islamistischen Hamas bestätigt. Um wie viele Menschen es sich handelte, wollte die Armee am Samstag nicht sagen. Auch sonst nannte sie keine weiteren Einzelheiten. Zuvor hatte die Hamas erklärt, ihre Kämpfer hätten eine Reihe von Israelis entführt, nachdem sie die stark gesicherte Grenze zu Israel überwunden hätten und in mehrere Orte eingedrungen seien. 

Kämpfe an 22 Orten im Süden Israels

IDF-Konteradmiral Daniel Hagari gab gegenüber der "Times of Israel" an, derzeit werde an 22 verschiedenen Orten im Süden von Israel gekämpft. Zudem bestätigte er die Geiselnahmen von Israelis im Gazastreifen: Es gebe "Geiselsituationen" in Be’eri and Ofakim. Die IDF-Kräfte hätten alle Ortschaften an der Grenze erreicht und würden nun alle durchkämmen. Vier Divisionen würden nun die bereits vor Ort befindlichen 31 Bataillone unterstützen.

"Am Ende des Tages werden keine Terroristen mehr leben"

"Wir konzentrieren uns sehr darauf, unsere Kräfte dort zu schützen, wo in diesem Moment Kämpfe stattfinden, und auf den Umgang mit diesen Terroristen. Wir hoffen, dass es bis zum Ende des Tages keine lebenden Terroristen mehr in Israel geben wird." Dies sagte Richard Hecht, Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte (IDF), in einem Interview mit CNN. "Um das Gebiet für die Zivilbevölkerung zu sichern, kämpfen Spezialkräfte an verschiedenen Orten. Feuerwehrleute übernehmen die Kontrolle und säubern einige Gebiete", fügte er hinzu. Seit Beginn der Hamas-Offensive am frühen Samstag seien Zehntausende von israelischen Reservisten zur Unterstützung einberufen worden.

Schallenberg verurteilt Angriffe

"Ich verurteile diesen feigen und hinterhältigen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel auf das Schärfste. Israel hat das Recht, sich gegen diesen barbarischen Terror zu verteidigen. Wir stehen voll und ganz hinter der Sicherheit Israels, das ist gerade für uns als Österreich Staatsräson", erklärt Außenminister Alexander Schallenberg am Samstag. Die Bilder, die uns erreichen, sind erschreckend, sind verstörend", so der Außenminister. 

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