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Skigebiete fahren jetzt ihr Angebot herunter
"Die nächste Woche wird die Stunde der Wahrheit." Schon jetzt reduzieren viele Skigebiete ihr Angebot deutlich. Drohen jetzt Besucher-Staus?
Die Weihnachtsferien sind vorbei, Schüler wieder im Home-Schooling. Auch für Tagesausflügler geht es nach den Feiertagten nun zurück an die Arbeit. Ebenso reist ein Großteil der Zweitwohnsitzer wieder zurück nach Hause.
Die Seilbahner in Salzburg, für die Vorstand Erich Egger spricht, rechnen deswegen mit einem dramatischen Rückgang an Ski-Gästen. Viele planen deswegen, ihr Angebot zu reduzieren, etwa nur noch am Wochenende die Lifte zu betrieben. "Nächste Woche wird die Stunde der Wahrheit", so Egger.
"Katastrophe"
"Die Schüler sind wieder im Home Schooling. Viele Tagesgäste müssen wieder arbeiten. Die Zweitwohnungsbesitzer sind auch wieder weg. Was bleibt da über?" Rein wirtschaftlich war die Öffnung über die Feiertage lediglich Schadenbegrenzung. "Es ist eine Katastrophe, der Tourismus liegt am Boden", so der Seilbahnsprecher. Manche Gebiete hätten mit 85 bis 90 Prozent Umsatzeinbußen zu kämpfen.
Die letzte Hoffnung liegt nun auf den Monaten Februar und März. So beginnen in Niederösterreich und Wien etwa die Semesterferien bereits am 1. Februar, in Oberösterreich und der Steiermark enden sie erst am 20. Februar. Ab 27. März ist dann das gesamte Land voraussichtlich in den Osterferien.
Diese österreichischen Gäste sind für Egger die letzte Hoffnung, doch selbst dieser Zeitraum wäre lediglich weitere Schadenbegrenzung. Viele Skigebiete erwägen deswegen ein vorzeitiges Saisonende im Februar.
Vorarlberg mit positiver Bilanz
Ein besseres Bild bietet sich bei den Vorarlberger Seilbahnen. Mit über 10.000 Betriebsstunden in den letzten 14 Tagen ist man durchaus zufrieden. Die Gäste würden sich vorbildlich an die Vorschriften halten. Einzig zu beginn hatte man geringe Anlaufschwierigkeiten, die beunruhigende Bilder erzeugten.
"Vor allem aber haben wir in den letzten Wochen gelernt, wie wir das Zusammentreffen mehrerer Menschen – wie es naturgemäß im Anstehbereich geschieht – kontrolliert abwickeln können. Dazu wurden in den Anstellzonen die sogenannten Separierungsschleusen deutlich verlängert und es sind noch mehr Winterkodex-Ranger im Einsatz", so Andreas Gapp, Obmann der Vorarlberger Seilbahnen.
Rückgang in NÖ nur 20 Prozent
In Niederösterreich konnte man die Einbußen mit der vermehrten Ausgabe von Stundenkarten kompensieren. Die durchschnittliche Verweildauer betrug auf der Piste lediglich drei Stunden. Zudem wurden die Öffnungszeiten ausgeweitet, wodurch Besucherströme entzerrt werden konnten.
Mit 78.000 Ersteintritte betrug der Rückgang rund 20 Prozent. "Skifahren in Zeiten der Pandemie erfordert klare Regeln und eine besondere Disziplin der Gäste. Wir setzen in dieser Saison daher als einziges Bundesland komplett auf das Prinzip des gültigen Tickets - sei es eine Online-Buchung oder die Saisonkarte - als Voraussetzung für die Zufahrt bzw. den Zutritt beim Skigebiet", sagt Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP).