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ÖBB-Chef über Hitler-Rede in Zug "zutiefst schockiert"

Nachdem am Sonntagabend in einem Zug eine Hitler-Rede abgespult wurde, äußerte sich nun ÖBB-Chef Andreas Matthä zu dem Vorfall.

Heute Redaktion
Der Vorfall passierte in einem Railjet, der von Bregenz nach Wien unterwegs war.
Der Vorfall passierte in einem Railjet, der von Bregenz nach Wien unterwegs war.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Abstruse Szenen spielten sich Sonntagabend in einem ÖBB-Zug kurz vor Wien-Meidling ab. Hunderte Fahrgäste wurden mit einer Hitler-Rede beschallt, "Heute" berichtete.

ÖBB hat interne Ermittlungen aufgenommen

Laut "Heute"-Infos haben die ÖBB eine Anzeige gegen zwei Jugendliche vorbereitet, die an die Landespolizeidirektion Niederösterreich übermittelt wurde.

Demnach wurden die Tatverdächtigen, die für die geschmacklosen und strafbaren Handlungen verantwortlich sein sollen, von den ÖBB via Videoaufzeichnungen ausgeforscht. Die Verdächtigen hätten bei St. Pölten direkt im Zug die Sprechstellen gekapert.

Nun hat sich auch ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä zu dem Vorfall geäußert und sich mit einem Brief an den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), Oskar Deutsch, gewandt. "Ich bin über diesen Vorfall persönlich zutiefst schockiert und habe unmittelbar veranlasst, dass interne Ermittlungen aufgenommen werden", schreibt Matthä.

Es sei ihm bewusst, dass der Vorfall "Verstörungen in der jüdischen Gemeinde" hervorrufe und ein "schlechtes Licht auf die Bahn und das Land" werfe. "Antisemitismus und Hass haben bei den ÖBB keinen Platz – weder im Zug noch sonst irgendwo", betont Matthä.

Der Brief liegt der APA vor. Weiters versicherte der ÖBB-Chef, dass die Bahn alles tun werde, um den Fall aufzuklären und Maßnahmen zu setzen, die solche Vorfälle in Zukunft abwehren. Deutsch lud den ÖBB-Vorstand als Reaktion auf den Brief in die IKG ein.

Ein Verdächtiger stammt aus Wien

Bei den Verdächtigen handle es sich laut Matthä um zwei Jugendliche, die den ÖBB bereits wegen unbefugten Betretens von Bahnanlagen bzw. Zügen oder des Tragens von ÖBB-Uniformteilen aufgefallen waren.

Die Staatsanwaltschaft Sankt Pölten übergab die Ermittlungen zu nationalsozialistischer Wiederbetätigung in ÖBB-Zügen an die Staatsanwaltschaft Wien. Einer der Verdächtigen ist in Wien gemeldet. 

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