IS-Komplize von Beran A.

"Nur harmloser Bub" – Eltern von Terror-Teenie entsetzt

Luca K. (17) soll vorgehabt haben, Beran A. bei der Durchführung des Attentats auf das Taylor-Swift-Konzert zu helfen. Jetzt sprechen seine Eltern.

Newsdesk Heute
"Nur harmloser Bub" – Eltern von Terror-Teenie entsetzt
Luca K. (17), der mutmaßliche Komplize von Beran A., wurde ebenfalls von der Polizei festgenommen.
Helmut Graf

Die Ermittler haben am Donnerstag einen mutmaßlichen Komplizen von Beran A. festgenommen – jenen 19-Jährigen, der geplant hatte, auf einem der Wiener Taylor-Swift-Konzerte "möglichst viele Ungläubige" zu töten. Luca K. soll seine "rechte Hand" gewesen sein, von den Terror-Plänen seines "besten Kumpels" gewusst haben. Die Familie des 17-Jährigen kann die Vorwürfe nicht glauben.

"Luca ist in Wahrheit ein total lieber, harmloser Bub", behaupten seine Eltern gegenüber der "Krone", "in seiner Freizeit fährt er oft mit seinem Rad spazieren oder er verbringt Zeit mit seinen Freunden – meist daheim. Um zu chillen." Beran A. kenne er "schon seit seiner Kindheit. Die beiden trafen sich bis zuletzt manchmal zum Tratschen und Späßemachen."

VIDEO: Geplanter Anschlag in Wien – Weiterer Verdächtiger festgenommen

Doch die Indizienkette scheint äußerst dicht. So soll Luca K. am 7. Juli eine Stunde lang mit Beran A. telefoniert haben – "aber nur, weil wir befreundet waren", erklärt der 17-Jährige. Die Ermittler wissen aber auch: In der Nacht von 2. auf 3. August 2024 war er in der Wohnung von Beran A. im niederösterreichischen Ternitz zu Gast.

Die beiden sollen Lachgas inhaliert haben und dabei Terror-Akte geplant haben, vermuten die Ermittler. "Ich bin 17 und Beran hat ein Auto. Wir wollten doch nur durch die Gegend fahren", so der junge Mann. Brisant: Die beiden schraubten bei der Spritztour ein Blaulicht auf einen schwarzen VW-Beetle – haben sie hier bereits für den Anschlag geübt?

Bei seiner Festnahme fanden die Beamten IS-Pickerl in der Geldbörse des 17-Jährigen. "Mein Bruder ist sicherlich kein Islamist", ist sich jedoch auch Luca A.s Schwester sicher. "Als er noch zur Schule ging, besuchte er gerne den Religionsunterricht. Und er fand es auch schön, kirchliche Messen anzuhören. Außerdem möchte ich anmerken: Er ließ sich nie einen Bart wachsen."

BILDERSTRECKE: Das waren die Anschlagspläne auf das Taylor-Swift-Konzert

1/37
Gehe zur Galerie
    Festgenommen: Beran A. (19) – er soll einen Anschlag auf das Swift-Konzert geplant haben.
    Festgenommen: Beran A. (19) – er soll einen Anschlag auf das Swift-Konzert geplant haben.
    Thomas Lenger, Helmut Graf (Repro)

    Dafür besuchte der Jugendliche mit Wohnsitz in Niederösterreich immer wieder die umstrittene bosnische Moschee in der Meidlinger Murlingengasse. Die Moschee war nach dem Terroranschlag in Wien von 2020 vorübergehend geschlossen worden, weil sich der Attentäter dort radikalisiert haben soll.

    Weiterer Terror-Teenager in Haft

    Star-Anwalt Nikolaus Rast hat die Verteidigung des Teenagers, gegen den durch die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt die Untersuchungshaft beantragt wurde, übernommen. Gegenüber "Heute" sagt er: "Mein Klient scheint mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun zu haben. Es dürfte sich um eine unglückliche Aneinanderreihung von Zufällen handeln."

    VIDEO: Taylor-Swift-Fans singen nach Konzertabsage auf den Straßen

    Im Zusammenhang mit dem brisanten Fall sind noch zwei weitere Teenager in den Fokus der Ermittlungen gerückt. Ein 18-Jähriger, der aus dem Umfeld des Haupttäters stammt, konnte in Wien gefasst werden. Er soll mit Beran A. in direktem Kontakt gestanden, jedoch nicht in die Anschlagspläne involviert gewesen sein. Der Iraker soll jedoch einen Treueschwur auf den IS abgelegt haben.

    Auch ein 15-Jähriger mit türkischem Migrationshintergrund wurde von der Polizei gefragt. Für die Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

    Diese Storys solltest du am Mittwoch, 18. Dezember, gelesen haben

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Ermittler haben einen mutmaßlichen Komplizen des 19-jährigen Beran A festgenommen, der geplant hatte, auf einem Taylor-Swift-Konzert in Wien "möglichst viele Ungläubige" zu töten
    • Die Familie des 17-jährigen Luca K bestreitet die Vorwürfe und behauptet, er sei ein lieber und harmloser Junge
    • Die Ermittler haben jedoch eine dichte Indizienkette gegen ihn, einschließlich seiner Anwesenheit bei der Planung von Terrorakten und dem Fund von IS-Aufklebern bei seiner Festnahme
    • Star-Anwalt Nikolaus Rast hat die Verteidigung des Teenagers übernommen und behauptet, dass es sich um eine unglückliche Aneinanderreihung von Zufällen handeln könnte
    • Zwei weitere Teenager sind ebenfalls in den Fokus der Ermittlungen gerückt, aber für alle Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung
    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen