Verrückte Play-offs
Nur ein Punkt in der Quali, Team aber bald bei der EM?
Die EM-Qualifikation ist abgeschlossen, 21 von 24 Startplätzen für das Großereignis sind vergeben. Aber drei Plätze werden in Play-offs ausgespielt.
Das ÖFB-Team beendete die Qualifikation mit 19 Punkten als bester Gruppen-Zweiter, wurde nur von Belgien als Gruppensieger überflügelt. Als Lohn dafür gibt es einen Platz in Topf zwei. Neben Ausrichter Deutschland und den Gruppen-Ersten und -Zweiten der zehn Qualifikationsgruppen werden aber noch drei Plätze für die Europameisterschaft 2024 bei unseren Nachbarn ausgespielt.
EM-Traum von Estland
Die Play-offs selbst sind aber eine Wissenschaft für sich. Und könnten dazu führen, dass es die eine oder andere kleine Fußball-Nation doch noch mittels zweitem Anlauf zur Europameisterschaft bringt. So etwa auch Estland, Gruppen-Gegner von Österreich. Die Balten holten einen einzigen Punkt und weisen nach acht Spielen eine Tordifferenz von 2:22 auf. Trotzdem könnte sich der Traum von der Teilnahme am Großereignis erfüllen – rein theoretisch zumindest.
Wenngleich der Weg nach Deutschland besonders steinig ist, wie das vorläufige Play-off-Bild zeigt. Denn im Weg A bekommt es Estland mit Polen zu tun. Das zweite Duell bildet die Begegnung Wales gegen Finnland, die Ukraine oder Island – hier wird der Gegner noch zugelost. Die Sieger dieses Aufeinandertreffens in einem Spiel duellieren sich dann in einem Finalspiel um das EM-Ticket.
Die Partien finden dann Ende März statt, also deutlich nach der EM-Auslosung am 2. Dezember (18 Uhr) in der Hamburger Elbphilharmonie. Alle Play-off-Sieger sind jedoch ohnehin nur in Topf vier gesetzt.
Luxemburg und Kasachstan haben Chancen
Den Pfad B bestreiten Israel im Duell mit der Ukraine oder Island, sowie Bosnien im Aufeinandertreffen mit Finnland oder der Ukraine. Auch hier treffen die Sieger dann aufeinander. Im Pfad C wird es dann etwas abenteuerlich. Einerseits bekommt es Georgien mit Luxemburg zu tun, andererseits trifft Griechenland auf Kasachstan. Auch hier spielen sich die Sieger eines Halbfinal-Duells dann das letzte EM-Ticket aus.
Griechenland ist in der EM-Qualifikation immerhin mit 13 Punkten in der Gruppe B Dritter geworden, Luxemburg fuhr in einer Sechsergruppe sogar Rang drei ein und schnupperte mit 17 Punkten als Dritter sogar am fixen EM-Ticket, wurde letztendlich von Portugal und der Slowakei überflügelt.
Nations League als Grundlage
Für die Setzung in den Play-offs ist aber ohnehin nicht die absolvierte EM-Qualifikation verantwortlich, sondern das Abschneiden in der letzten Auflage der Nations League. Hierbei erhalten alle Gruppensieger einen Startplatz. Sollten sie bereits das Ticket gelöst haben, gibt es einen Nachrücker. Aus der gesamten Nations-League-Liga A bleiben aber nur Polen und Wales übrig. Das Play-off wird deshalb durch eines der Teams aus dem Pfad B (Finnland, Ukraine, Island) sowie durch Estland, das punktbeste Team der Liga D, ergänzt. Deshalb haben die Balten tatsächlich die Chance auf die EM-Sensation. Wobei die Nations-League-Gegner mit Malta und San Marino von überschaubarer Qualität waren, die Esten vier Siege aus vier Spielen holten.
Die zwei Teams, die nicht in Pfad A landen, bestreiten dann eben Pfad B. Und in Pfad C haben es die Nations-League-Gruppensieger geschafft. Die Play-offs werden jedenfalls am 21. und 26. März gespielt. Erst die Halbfinals, dann die drei Endspiele.
EM-Play-off, Pfad A
Polen - Estland
Wales - Finnland/Ukraine/Island
EM-Play-off, Pfad B
Israel - Ukraine/Island
Bosnien - Finnland/Ukraine
EM-Play-off, Pfad C
Georgien - Luxemburg
Griechenland - Kasachstan