Vollkommen überraschend musste die Sunnegg-Hütte im beliebten Vorarlberger Skigebiet Mellau-Damüls im vergangenen Winter geschlossen bleiben. Noch überraschender war nur der Grund: Schulden in Millionenhöhe. 1,7 Millionen Euro hatten sich laut dem im November 2023 eröffneten Konkursverfahren angesammelt.
Ein Sanierungsplan, der im April 2024 von den Gläubigern mehrheitlich angenommen wurde, sah vor, dass 20 Prozent der Schulden innerhalb von zwei Jahren beglichen werden. Um dem nachkommen zu können, blieb die Skihütte auch in den Sommermonaten offen. Jetzt steht die Liegenschaft laut Ediktsdatei allerdings vor der Zwangsversteigerung - und das noch mitten in der laufenden Wintersaison am 18. Februar 2025.
Wie es dazu kommen konnte, ist auf den ersten Blick unverständlich. Die Lage auf 1750 Metern Höhe direkt an der Skipiste im Bregenzerwald ist gut, an Gästen sollte es hier nicht gemangelt haben. Allerdings sprechen die überwiegend negativen Rezensionen der Gäste aus der vorerst letzten Saison des Restaurants für sich. "Unfreundliche Bedienung, null Service auf der Terrasse. Definitiv nicht zu empfehlen", schreibt etwa ein User auf Tripadvisor.
„Definitiv nicht zu empfehlen.“
Eine andere Person beschwert sich: "Das unorganisierte Personal hatte allerhand zu tun, die normalen Anforderungen des Mittagsgeschäftes zu bewältigen (...) den Kaffee am Ende haben wir uns dann wegen der Wartezeit an der Theke ohne Bestellerfolg gespart, damit nicht der ganze Skitag mit Warten zugebracht wird." Die Jahre davor kamen die Bewertungen weit zufriedener daher. Die Betreiberin war für Nachfragen telefonisch nicht erreichbar.
Nun ist die Zukunft der Skihütte direkt beim Sessellift "Oberdamüls" ungewiss. Das Gutachten legt für das 2854 Quadratmeter große Grundstück einen Schätzwert von 1,27 Millionen Euro fest. Das geringste Gebot für die gewerbliche Immobilie muss bei 635.000 Euro liegen. #
Dafür gibt es zu dem Grundstück und dem Restaurant auch das gesamte Inventar, dessen Wert bei knapp 46.000 Euro liegt, dazu. Darunter 10 Holztische und 46 Stühle der Firma Bär aus der hinteren Stube, 8 Holztische und 20 Stühle mit Kunstleder-Polsterung aus der vorderen Stube, Geschirr, Besteck sowie Lampen. Aber unter anderem auch vier Kärcher, zwei Staubsauger und ein Kiosk im Außenbereich.
