Politik
Norbert Hofer tritt als FPÖ-Chef zurück
Norbert Hofer legt seine Funktion als FPÖ-Chef zurück. Das schrieb er auf Twitter, löschte den Eintrag aber wieder. Der Rücktritt ist jedoch fix.
Norbert Hofer schmeißt als FPÖ-Chef das Handtuch. Am Dienstag hatte Hofer erst für Verwirrung gesorgt. Auf Twitter verkündete er Dienstagnachmittag sein Polit-Aus mit den Worten: "Heute ist mein erster Tag nach der Reha – und mein erster Tag nach der Tagespolitik – ich lege meine Funktion als Bundesobmann zurück und wünsche meinem Nachfolger alles Gute ..." Nur Sekunden später löschte er den Eintrag wieder. Danach: Vorerst Stille.
Erst einige Minuten später stellte die FPÖ klar: Der Rücktritt ist fix! "Heute hat FPÖ-Bundesparteiobmann NAbg. Norbert Hofer seinen dreiwöchigen Rehabilitationsaufenthalt in Baden beendet. In den letzten drei Wochen hat er auch über seine persönliche Zukunft in der Politik nachgedacht und ist zur Überzeugung gekommen, dass er das Amt des Bundesparteiobmannes der FPÖ nicht weiter ausüben wird", heißt es in einer Aussendung
Norbert Hofer selbst sagt dazu: "Die Zeit nach Ibiza war nicht einfach. Es war eine schwierige Aufgabe, die Partei nach dem plötzlichen Ende der erfolgreichen schwarz-blauen Koalition wieder aufzubauen. In den letzten Monaten ist es gelungen, die Partei wieder zu stabilisieren und in Umfragen an die 20%-Marke heranzuführen. Damit habe ich die Partei soweit aufgestellt, damit sie auch in den nächsten Jahren Erfolg haben kann. Meine eigene Reise an der Spitze der FPÖ ist aber mit dem heutigen Tag zu Ende. Ich wünsche meiner Nachfolgerin/meinem Nachfolger in dieser Funktion viel Erfolg für die Zukunft."
Kickls Avancen bekannt
Bereits seit Längerem kursieren Gerüchte, Herbert Kickl könnte die Partei übernehmen. In einem "Krone"-Interview mit Conny Bischofberger hielt Hofer die mehr oder weniger subtil geäußerten Bestrebungen nach dem Chefsessel für "legitim": "Gott sei Dank ist das eine begehrte Position. Wir sind ja kein autokratischer Verein, sondern eine Partei, und jeder hat das Recht zu sagen: Ich möchte mich weiterentwickeln, ich möchte ganz an die Spitze. Was mich nur stört, ist der Zeitpunkt ... Das in einer Phase zu machen, in der es die ÖVP gerade nicht leicht hat, war handwerklich nicht sehr geschickt."