Politik
Neuauflage von Türkis-Blau würde Hofer gefallen
Ab 19. Juni lädt "Puls 4" die Parteichefs von ÖVP, SPÖ, FPÖ, NEOS, Die Grünen und Liste Jetzt zu Sommergesprächen ein. Den Beginn machte FP-Chef Norbert Hofer.
Unter dem Titel "Österreich vor der Wahl" bittet "Puls 4" Info-Chefin Corinna Milborn die sechs Parteichefs und -gründer vor dem Beginn des Intensiv-Wahlkampfs an drei Hauptabenden zum Gespräch.
Themen der rund einstündigen Sendung sind unter anderem die Geschehnisse des letzten Monats, die Strategie der Parteichefs für den Wahlkampf sowie ihre Ziele für Österreich.
Norbert Hofer, der seit Mai designierter Bundesparteiobmann der FPÖ ist, eröffnete am Mittwochabend die Sommergespräche. Und der Nachfolger von Heinz-Christian Strache zeigte sich darin durchaus angriffslustig.
Abfuhr für rot-blaue Koalition
Im Gespräch mit Milborn stellte der 48-Jährige von Beginn an klar, dass er sich eine Fortsetzung der geplatzten ÖVP-FPÖ-Koalition nach der Neuwahl im September durchaus wieder vorstellen könnte.
Allerdings glaubt Hofer eher nicht, dass die ÖVP wieder mit den Freiheitlichen eine Regierung bilden wird. Stattdessen werde die Volkspartei vermutlich mit den NEOS oder den Grünen zusammengehen, wenn es solche Mehrheiten gibt. Schwarz-Rot sei für Hofer nur schwer vorstellbar.
ÖVP und FPÖ könnten aber "versuchen, den guten Weg, den man begonnen hat, wieder fortzusetzen". Einer rot-blauen Regierung erteilte Norbert Hofer im Sommergespräch bereits eine Abfuhr. Dies würde sich schon alleine "rechnerisch nicht ausgehen", so der FP-Chef.
Zukunf von Strache "offen "
Auch zur politischen Zukunft von Heinz-Christian Strache äußerte sich Hofer in dem Sommergespräch. Laut dem FP-Chef sei dessen Zukunft "wirklich offen". Ob Strache bei der Wien-Wahl 2020 Spitzenkandidat wird, werde nach der Aufklärung "rund um das Ibiza-Video" entschieden werden.
Es würde allerdings nichts geben, "wo ich gesagt hätte 'Nein, es ist in Zukunft überhaupt nichts möglich'", erklärte Hofer im Gespräch mit "Puls 4" Info-Chefin Corinna Milborn. Angesprochen auf das Ibiza-Video sagte der Chef der Freiheitlichen allerdings, dass er "schon sehr verärgert" sei.
"Bei jeder Wahl wird Nazikeule ausgepackt"
Als Norbert Hofer vorgeworfen wurde, er hätte sich als Minister Mitarbeiter mit einer rechtsextremen Vergangenheit ins Kabinett geholt, platzte dem FP-Chef kurzerhand der Kragen. Der 48-Jährige beschwerte sich, dass "bei jeder Wahl die Nazikeule ausgepackt" werde.
Zugleich distanzierte sich Hofer aber in dem Sommergespräch klar vom Nationalsozialismus. "Das war eine fürchterliche Zeit, diese Menschen waren Bestien, Hitler war ein Wahnsinniger und eine Bestie".
So geht es weiter
Nach Norbert Hofer geht es dann mit Werner Kogler (Die Grünen) mit den Sommergesprächen weiter. Am 26. Juni folgen Sebastian Kurz (ÖVP) und Beate Meinl-Reisinger (NEOS). Den Abschluss bilden Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) und Peter Pilz (Liste Jetzt) am 3. Juli.