Politik

"Nicht haltbar" – Rauch macht nun Druck auf Banken

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) zeigt sich bei der Lockerung der Wohnkreditvergabe "skeptisch" und nimmt Banken in die Pflicht.

Heute Redaktion
Johannes Rauch möchte die Differenz zwischen den Zinsen anpassen.
Johannes Rauch möchte die Differenz zwischen den Zinsen anpassen.
Denise Auer

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) hat vor wenigen Tagen eine Verbandsklage gegen den Bankensektor beauftragt. Grund dafür ist das Ungleichgewicht bei den Zinsen.

Rauch kritisiert Banken

Während für das Überziehen in Österreich bis zu 13,25 Prozent Zinsen fällig werden, bekommen Kunden gar nichts, wenn sie das Geld am Konto liegen haben. Banken würden laut Rauch Gewinne auf Kosten der Konsumentinnen und Konsumenten machen.

Im "Ö1-Mittagsjournal" hat der grüne Minister am Dienstag erneut die große Differenz zwischen Soll- und Habenzinsen bei Gehaltskonten kritisiert. Es sei nicht haltbar, dass bei Überziehung bis zu 13 Prozent an Sollzinsen verrechnet werden, während die Habenzinsen, die man bekommt, wenn das Geld auf dem Konto liegen bleibt, bei 0 Prozent liegen, meint Rauch. Er erwartet, dass die Banken hier nachgeben und die Differenz zwischen den Zinsen anpassen.

"Menschen nicht in ökonomische Notsituationen bringen"

Bei den variablen Krediten haben die Banken bereits ein Maßnahmenpaket geschnürt, "Heute" berichtete. Begrenzt auf zwölf Monate würden die Banken nun auf Mahnspesen und die Verrechnung von Verzugszinsen verzichten. Für Rauch reicht das nicht aus. Er spricht von einer "massiven Schieflage".

Die vom Koalitionspartner ÖVP angestrebte Lockerung bei der Wohnkreditvergabe sieht Rauch "skeptisch": "Das ist zwar verlockend, aber keine wirklich so gute Idee, finde ich, weil wir eine Verantwortung haben, Menschen nicht in ökonomische Notsituationen zu bringen, die sie dann nicht mehr bewältigen können."

Rauch argumentierte damit, dass man nun ein Zinsniveau erreicht habe, das nicht mehr mit früheren Zeiten vergleichbar sei. Er wolle nicht, dass die Leute in wenigen Jahren draufkommen, dass es sich nicht ausgeht und ihr Haus oder ihre Wohnung verkaufen müssen. "Meine Haltung ist eine skeptische dazu, weil ich es für verantwortungslos halte", so Rauch.

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