Politik
Neuordnung: Werden Eurofighter abgeschafft?
Spannende Tage im Verteidigungsministerium: Minister Doskozil will entscheiden, ob die Eurofighter ausrangiert werden.
"Neuordnung der heimischen Luftraumüberwachung" heißt die Sache, in der Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) in den kommenden Tagen entscheiden wird.
Im Prinzip geht es dabei um die Entscheidung, ob die Eurofighter ausrangiert werden oder weiter im Einsatz bleiben. Die Abfangjäger, deren Beschaffung derzeit ein zweiter U-Ausschuss gewidmet ist, sind nämlich zu ineffizient.
Wie der "Standard" berichtet, sind Eurofighter-Flugstunden auf Dauer zu teuer und die Flieger sind auch nicht überall einsetzbar.
Eine Möglichkeit wäre, den Eurofighter durch den schwedischen Saab Gripen zu ersetzen. Auch die US-amerikanische F-16 wäre eine Alternative.
Flieger ausverkauft
Das mit der Neuanschaffung ist aber gar nicht so einfach. Das neueste Saab-Modell ist nämlich für Schweden und Brasilien reserviert, die F-16 ist in Europa derzeit gar nicht auf dem Markt. Man könne höchstens ältere Modelle kaufen oder leasen, mein Georg Mader, Österreich-Korrespondent der Militärfachzeitschrift "Jane's Defence" im Gespräch mit der APA.
Eurofighter, Saab Gripen, F-16: Zwischen diesen drei Flugzeugen muss sich Doskozil nun entscheiden. Auch Experten sprechen sich dafür aus, Ersatz zu finden, Mader aber ist skeptisch.
Er beziffert die Anschaffungskosten von 14 bis 16 Stück mit etwa 1,0 bis 1,5 Milliarden Euro. Außerdem würde das jahrelang dauern.
Saab seit den 70ern
Viel dringender nachbesetzt gehören die Saab 105-Flieger des Bundesheeres. Sie sind bereits seit 1970 im Einsatz und bis spätestens 2020 zu alt. Als Ersatz kommen die Leonardo M345 und M346 in Frage. Auch die tschechische L-159 oder britische Hawks wären möglich. (red)