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Neues Geldpaket – was jetzt alles auf dich zukommt

Die ÖVP-Grünen-Regierung will im Kampf gegen die Teuerung einen Mieten-Deckel einführen. Doch das ist nicht die einzige Maßnahme. Die Details.

Newsdesk Heute
Bundeskanzler Karl Nehammer und Vizekanzler Werner Kogler.
Bundeskanzler Karl Nehammer und Vizekanzler Werner Kogler.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Bisher hat die Bundesregierung für die Jahre 2022 bis 2026 rund 40 Milliarden Euro an Entlastungsmaßnahmen im Kampf gegen die Inflation beschlossen. Nun folgen weitere Maßnahmen. In der sitzungsfreien Zeit haben die Regierungsparteien intensiv an einem mehrteiligen Programm gegen die Teuerung gearbeitet und starten damit in mehreren Themenbereichen in den Herbst. All diese Maßnahmen werden bereits am Mittwoch per Initiativantrag im Nationalrat eingebracht.

Mieten mit 5 Prozent gedeckelt

Im kommenden Jahr würde alleine bei den gemeinnützigen Wohnungen eine Erhöhung von 15 Prozent anstehen. Daher werden alle geregelten Mietformen künftig um maximal 5 Prozent steigen, selbst wenn die Inflation darüber liegt. Diese Regelung gilt für die kommenden 3 Jahre (2024, 2025 und 2026). Das wird beispielsweise im gemeinnützigen Wohnbau dazu führen, dass 2024 nur 5 Prozent Erhöhung (statt 15 Prozent) wirksam wird. In Zukunft werden auch Kategorie- und Richtwertmieten nur einmal pro Jahr erhöht werden können. Darüber hinaus arbeitet die Bundesregierung an einer dauerhaften Lösung, um auch für allfällige künftige Phasen höherer Inflation Planungssicherheit zu geben.

Gebührenstopp auf Bundesebene

Der Bund hat bereits im Frühjahr einen Stopp der Bundesgebühren beschlossen. Dieser wird nun erweitert. Das bedeutet: Beim Klimaticket und der Mautvignette wird es keine Erhöhungen geben. Die Vignette wäre ansonsten von 96 auf 110 Euro gestiegen.

Darüber hinaus hat die Bundesregierung im Frühjahr ein Anreizsystem angekündigt, damit Gemeinden ihre kommunalen Gebühren 2024 nicht erhöhen (Wasser, Abwasser, Müll). In Abstimmung mit den Bundesländern wird der Bund 150 Mio. Euro Zweckzuschuss zur Verfügung stellen, mit dem Einnahmenausfälle der Gemeinden, die auf Erhöhungen verzichten, kompensiert werden können. Für die Finanzierung wird ein Teil der Einnahmen aus der Übergewinnsteuer der Stromkonzerne herangezogen.

Krisengewinne werden abgeschöpft

Nach der Verschärfung der Gewinnabschöpfung bei Stromproduzenten vor dem Sommer soll diese nun auch bei fossilen Energieträgern angepasst werden. Konkret wird beim Energiekrisenbeitrag für fossile Energieträger die Bemessungsgrundlage für das Jahr 2023 erhöht – es wird bereits ab 10 % Übergewinn (nicht erst ab 20 %) abgeschöpft.

Bundeskanzler Karl Nehammer: "Wir wollen die Menschen entlasten und das Leben leistbar halten. Uferlose Mieterhöhungen belasten die Menschen stark und schränken ihre finanziellen Spielräume ein. Mit der Begrenzung der Mieterhöhungen schaffen wir Planungssicherheit und verhindern drastische Erhöhungen.

Das sind somit die Preise für 2024
Vignette
► Für mehrspurige Kraftfahrzeuge bis einschließlich 3,5 t höchstes zulässiges Gesamtgewicht kostet die Jahresvignette 96,40 Euro. Die 2-Monats-Vignette gibt es für 29 Euro und die 10-Tages-Vignette für 9,90 Euro.
► Für einspurige Kraftfahrzeuge gibts die Vignetten um 38,20 Euro (für ein Jahr), 14,50 Euro (für zwei Monate) bzw. 5,80 Euro (für zehn Tage).
Hätte der Bund den Stopp für Bundesgebühren nicht beschlossen, wäre der Preis für die Vignette auf 110 Euro gestiegen, heißt es in einer Mitteilung der Regierung.
Klimaticket
► Das Klimaticket kostet regulär 1.095 Euro, Personen bis 25 und ab 65 sowie Menschen mit Behinderung zahlen 821 Euro.

Und weiter: "Was die Energiekonzerne betrifft: Ich habe immer gesagt: 'Wir lassen uns nicht papierln'. Es geht nicht, dass Konzerne sich mit Übergewinnen eine goldene Nase verdienen. Deshalb verschärfen wir nun auch bei den fossilen Energiekonzernen die Übergewinnsteuer. Bei den Gebühren wiederum gehen wir als Bund mit gutem Beispiel voran, unser Gebührenstopp wird ausgeweitet, auch Klimaticket und Mautvignette werden nicht erhöht. Jetzt bieten wir den Gemeinden einen Anreiz, auch selbst auf Gebührenerhöhungen bei Wasser, Kanal und Müll zu verzichten. Auch beim Wettbewerbsrecht wird es Anpassungen geben."

"Leben muss leistbar bleiben"

Vizekanzler Werner Kogler ergänzt: "Das Leben der Menschen in diesem Land muss leistbar bleiben. Im Kampf gegen die Folgen der Teuerung sind schon viele Meilensteine gelungen. Wir haben Soforthilfen losgeeist und langfristige Eingriffe vorgenommen. Wir haben dafür gesorgt, dass Energiekonzerne sich kein goldenes Näschen verdienen. Nun folgt der nächste Aufschlag nach dem Wohnkostenzuschuss im Bereich Mieten: ein Deckel, der die stark angestiegenen Mietpreise wieder aus den lichten Höhen holen soll. Der sicherstellt, dass Wohnen nicht zum Luxus wird. Dazu haben wir auch an kleineren Schrauben gedreht: Der Gebührenstopp wird vollzogen.

Außerdem erklärt Kogler: "Um Mobilität für alle Menschen möglich zu machen, werden Preise für Vignette und Klimaticket eingefroren. Wir gehen sorgsam und nachhaltig vor, bei der LKW-Maut machen wir den Schritt zur Ökologisierung. Da wird es künftig eine CO2-Tangente geben. Nicht zuletzt: Wir verschärfen die Steuer auf Zufallsgewinne auf fossile Energie. Mit diesen kleinen und größeren Schrauben im Werkzeugkoffer sorgen wir dafür, dass das Leben für die Menschen, die bereits viel tragen nicht untragbar wird. Damit die Weichen in Richtung lebenswerte Zukunft gestellt sind."

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