Politik
Neuer Staatsopern-Chef darf "Dr." bleiben
Bogdan Rošcic, ab 2020 Chef der Staatsoper, hat bei seiner Doktorarbeit nur ein bisschen abgekupfert - so die Uni Wien in einer Plagiatsstudie.
1988 hatte Bogdan Rošcic seine Dissertation abgegeben, im Frühjahr 2017 wurde eine Plagiatsanzeige gegen ihn eingebracht:In der Einleitung soll er Textteile abgeschrieben haben, ohne die Quelle zu nennen. Nach monatelanger Prüfung steht fest: Keine Täuschungsabsicht, Bogdan Rošcic darf seinen Doktortitel behalten.
Vorwurf: 5 Seiten übernommen
"Gesellschaftstheorie als Kritische Theorie des Subjekts. Zur Gesellschaftstheorie Th. W. Adornos" nannte Rošcic seine Dissertation - 5 Seiten davon sollen von einem anderen Autor sein, so der Vorwurf. Diese Kritik hat sich bestätigt, allerdings kommen die Gutachter zum Schluss, dass diese Passagen "werkfremd" sind und nichts zur Arbeit beitragen würden - im Gegenteil, sie schaden der Dissertation eher, so die Experten.
Weitere Textgleichheiten wurden nicht gefunden, sodass kein wissenschaftliches Fehlverhalten vorliegt, das eine Aberkennung des Doktortitels gerechtfertigt hätte.
Rošcic übernimmt in der Spielzeit 2020/2021 die Führung der Staatsoper.
(red)