Politik

ORF-Hammer – Sender wirft SORA-Meinungsforscher hinaus

Knalleffekt nach dem Bekanntwerden des SPÖ-Strategiepapiers: Der ORF beendet die Zusammenarbeit mit dem Sozialforschungsinstitut SORA.

Newsdesk Heute
Blick in den multimedialen Newsroom des ORF. Der TV-Sender trennt sich von SORA.
Blick in den multimedialen Newsroom des ORF. Der TV-Sender trennt sich von SORA.
Thomas Ramstorfer / First Look / picturedesk.com

Am Dienstagabend sorgte ein unabsichtlich geleaktes SPÖ-Strategiepapier für Aufsehen. Bei dem veröffentlichten Papier, das ohne Auftragserteilung der Partei durch das Sozialforschungsinstitut SORA erstellt wurde, ist unter anderem auch ein mögliches Schattenkabinett für Parteichef Andreas Babler enthalten.

ORF kommt ÖVP zuvor

Laut dem Dokument ist Medienmanager Gerhard Zeiler als möglicher Finanzminister vorgesehen. Volkshilfe-Chef Erich Fenninger könnte für Soziales zuständig sein, während Vize-Klubobfrau Eva Maria Holzleitner als Frauenministerin vorgeschlagen wird. Das Geheimpapier wurde dem "Kurier" und der "APA" zugespielt.

Am Mittwoch forderte die ÖVP den ORF auf, die Zusammenarbeit mit dem SORA-Institut umgehend zu beenden und hatte für 13 Uhr eine Pressekonferenz angekündigt.

"Weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich"

Kurz vor 12 Uhr informierte dann der ORF selbst in einer Aussendung darüber, dass die Zusammenarbeit mit SORA beendet wird. "Aufgrund des bekannt gewordenen Strategiepapiers von Günther Ogris für die SPÖ ist für den ORF eine weitere Zusammenarbeit rund um die Wahlberichterstattung (Wahlforschung, Hochrechnungen, Analysen) nicht mehr möglich und wird daher mit sofortiger Wirkung beendet", heißt es darin.

"Jeglicher Anschein von Einseitigkeit muss unterbunden werden"

"Insbesondere bei Wahlen sind Glaubwürdigkeit und Objektivität in der ORF-Berichterstattung von essenzieller Bedeutung, auch jeglicher Anschein von Einseitigkeit muss unterbunden werden. Der ORF weist aber auch drauf hin, dass die vergangenen Hochrechnungen von SORA äußerst präzise waren und niemals irgendein Indiz für eine parteipolitische Einseitigkeit gegeben war", so der ORF abschließend.

Das renommierte SORA-Institut zeigt sich beispielsweise für die ersten Hochrechnungen bei Wahlen, Wählerbefragungen und der Aufarbeitung von Wählerwanderungen verantwortlich.

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