Gesundheit

Neuer Geburtstrend – Mütter holen Baby selbst aus Bauch

Beim mütterlich assistierten Kaiserschnitt wird die Gebärende mehr in das Geschehen eingebunden. Das soll die Bindung zum Kind stärken.

Sabine Primes
Mit dem mütterlich assistierten Kaiserschnitt (Bild) hat man eine Möglichkeit gefunden, der Mutter eine wichtige Rolle im Geburtsprozess zu geben.
Mit dem mütterlich assistierten Kaiserschnitt (Bild) hat man eine Möglichkeit gefunden, der Mutter eine wichtige Rolle im Geburtsprozess zu geben.
Instagram/vanessa.salerno_doula/

Ist eine vaginale Geburt nicht möglich oder sicher, etwa weil sich das Baby in einer gefährlichen Position befindet, die Mutter mehr als ein Baby erwartet oder das Baby oder die Mutter andere gesundheitliche Komplikationen hat, kann ein Kaiserschnitt notwendig werden. In manchen Fällen muss der Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt werden, wodurch die Mutter die Geburt nicht miterleben kann. Ein neuer Geburtstrend, bei dem Frauen ihr Baby während eines Kaiserschnitts selbst aus dem Mutterleib herausholen, gibt den neuen Müttern das Gefühl, mehr in den Geburtsprozess eingebunden zu sein.

Mütterlich assistierter Kaiserschnitt

Beim mütterlich assistierten Kaiserschnitt, der vor allem in Australien zunehmend praktiziert wird, greift die Mutter mit Hilfe medizinischer Experten mit sterilen Handschuhen nach unten und hebt ihr Baby aus der Gebärmutter auf ihre Brust. Die Befürworter dieser Methode sagen, dass sie den Müttern hilft, eine Bindung zu ihren Babys aufzubauen und ein Gefühl der Kontrolle während des Kaiserschnitts zu bekommen, bei dem sich die Frauen von der Geburt abgekoppelt fühlen können.

Begeisterte Mütter

Die Praxis wurde bereits 2017 in einigen australischen Kliniken angeboten, als Ärzte feststellten, dass sich viele Frauen nach einer tieferen Verbindung zu ihren Neugeborenen sehnen. Der mütterlich assistierte Kaiserschnitt bietet einen praxisnahen Ansatz. Die Mutter bekommt eine örtliche Betäubung, die zwar den Bauchraum betäubt und den Schmerz unterdrückt, und ihr die volle Kontrolle über ihre Hände lassen, um das Baby selbst herauszuziehen. "Es hat sich gezeigt, dass es einen gewaltigen Unterschied macht. Sogar Frauen, denen ich eine Geburtshilfe angeboten habe und die nichts davon wussten oder zwiespältig waren, sagten hinterher, sie seien so froh, es getan zu haben", sagte Dr. Joseph Sgroi, ein Geburtshelfer in Melbourne, Australien, der "New York Post".

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