Coronavirus

Neuer Corona-Impfstoff soll auch gegen Erkältung helfen

Britische Wissenschaftler arbeiten an einem neuen Impfstoff gegen das Coronavirus. Dieser soll dann auch vor einer Erkältung schützen.

Tobias Kurakin
Ein neuer Corona-Impfstoff könnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Ein neuer Corona-Impfstoff könnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Uwe Anspach / dpa / picturedesk.com

Ein neuer Durchbruch in der Impfstoff-Forschung könnte gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Großbritannien könnten einen Impfstoff entwickelt haben, der nicht nur gegen Corona, sondern auch gegen eine Erkältung hilft.

WHO fordert mehr Impfstoffe

Vor kurzem hat die WHO dazu aufgerufen, neue Vakzine im Kampf gegen die Pandemie zu entwickeln. Das britische Team um den Immunologen George Kassiotis vom Francis Crick Institute ist diesem Appell gefolgt und gab bereits erste Erfolge bekannt.

Zwar sei bisher der Impfstoff nur an Mäusen getestet worden, dennoch lasse sich bereits erkennen, dass das Vakzin die Ausbreitung des Virus stärker eindämmen würde als die bereits verfügbaren Impfungen.

Infektiologe Peter Kremsner von der Universitätsklinik Tübingen sieht bei der Forschung der Briten echtes Potenzial gegeben. Wann und ob die Impfung aber auch bei Menschen eingesetzt wird, traut sich Kremsner noch nicht vorauszusagen. Im Gespräch mit Ö1 meint er: "Ob das dann wirklich auch bei Menschen funktioniert, müssen letztlich klinische Studien zeigen.“

Die Unsicherheit der Forschenden beruhe darauf, dass sich Coronavarianten sehr stark voneinander unterscheiden würden. Deshalb würden sich Menschen auch öfters erkälten und auch mit unterschiedlichen Corona-Viren anstecken.

Die Forscher versuchten diese Herausforderung mit der Bildung eines S2-Spike-Proteins zu lösen. Dieses unterscheide sich nur marginal von Coronaviren. Kremsner meinte dazu: "Dieser S2-Bereich ist im Moment noch ziemlich unangetastet – daher ist er bisher wahrscheinlich auch weniger mutiert.“

Von den Wissenschaftlern heißt es im Paper transparent, dass das neue Vakzin nicht vor einer Infektion schützen würde. Jedoch würde eine Impfung dazu führen, dass man besser auf künftige Erkrankungen vorbereitet sei und ein milder Verlauf beinah sicher sei.

Der nächste Schritt der Forschung dürfte aber zunächst ein Omikron-angepasster Impfstoff sein. Bis der kommt, dürfte aber auch noch einige Zeit vergehen. "Sobald wir einen solchen Impfstoff demnächst haben, rate ich jedem und jeder, sich auch wirklich damit impfen zu lassen“, so Kremsner.

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