Auch Bundesliga reagiert
Neue Super League: Jetzt meldet sich der ÖFB zu Wort
Hammer-Urteil im Fußball! Plötzlich ist eine Super League wieder realistisch. So reagieren der ÖFB und die Bundesliga.
Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs in Luxemburg erschüttert den Fußball! Die Türe für eine Super League ist plötzlich wieder offen.
Nachdem der erste Versuch, die Super League im Fußball einzuführen, vor zweieinhalb Jahren krachend gescheitert ist, haben die Macher nun einen vielbeachteten Erfolg vor Gericht errungen. Der Europäische Gerichtshof entschied am Donnerstag etwas überraschend zugunsten der Sportmarketingagentur A22, hinter der sich die beiden verbleibenden Vereine Real Madrid und Barcelona versammeln.
Demnach dürfen Vereine und Spieler an Bewerben außerhalb des Dachs der FIFA und der UEFA teilnehmen und müssen nicht mit Konsequenzen rechnen. Die beiden Verbände drohten abtrünnigen Klubs mit dem Rauswurf, Spielern mit den Sperren für Welt- und Europameisterschaften.
Auch an Österreichs Fußball geht dieses Urteil nicht spurlos vorüber. Bundesliga und ÖFB melden sich mit einer gemeinsamen Aussendung zu Wort.
ÖFB reagiert mit "Besorgnis"
ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer sagt: "Der ÖFB wird die Entscheidung genau evaluieren, steht dieser jedoch mit Besorgnis gegenüber. Es besteht die Gefahr, dass aufgrund von finanziellen Interessen Einzelner der bisher gelebte Grundsatz der Solidarität völlig auf der Strecke bleibt. Bis dato fand durch die UEFA eine Umverteilung der Erträge in die Bereiche Mädchen- und Frauenfußball, Nachwuchsförderung, Inklusion und Integration statt."
"Das ist nunmehr gefährdet und kann gerade in Zeiten von Teuerung und knapper Ressourcen einen großen gesellschaftlichen Rückschlag bedeuten. Verbände und Klubs haben den Fußball über Jahrzehnte gemeinsam quer durch alle Leistungsstufen nach den Prinzipen des sportlichen Erfolges dorthin gebracht, wo er jetzt ist. Diese Einheit darf nicht gespalten werden, denn der Fußball ist für alle da", so der ÖFB-Boss.
Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer erklärt: "Bereits in den vergangenen Jahren hat sich das finanzielle Gewicht stark zugunsten der großen Klubs verschoben, was mittlerweile große Auswirkungen auf die Wettbewerbsgleichheit in den internationalen, aber vor allem in den nationalen Bewerben hat. Bei allen bisherigen Reformen gibt es für alle Klubs aber zumindest noch eine Möglichkeit, es sportlich nach ganz oben zu schaffen. Auch die Solidaritätszahlungen und Förderungen für die gesamte Breite des Fußballs sind im jetzigen System wesentlich. Mit dem heutigen Urteil ist klar, dass ökonomische Interessen in Zukunft noch stärker in den Fokus rücken werden. Dadurch besteht die Gefahr, dass noch mehr Ressourcen aus der Fußballpyramide zugunsten einiger weniger Klubs abgezogen werden."