Gesundheit
Neue Riesenzecke in Österreich – so schützt du dich
Die tropische Riesenzecke droht, sich in Österreich auszubreiten, und auch die heimischen Zecken haben Hochsaison. Mit diesen Tipps schützt du dich.
Zecken haben aufgrund des erst nassen und jetzt sonnigen und warmen Wetters Hochsaison. Zusätzlich zu den heimischen Zecken droht sich nun auch noch die Tropische Riesenzecke (Hyalomma marginatum) im Alpenraum auszubreiten. Umso wichtiger ist es laut Experten, sich vor Zeckenbissen zu schützen. Sich nicht stechen zu lassen, ist der wichtigste Tipp von Zeckenexperte Werner Tischhauser. Das ist einfach gesagt, aber auch nicht allzu kompliziert umzusetzen.
Lange, helle Kleidung und ein Hut
Wichtig sind bei Wald- und Wiesen-Spaziergängen lange Hosen. Da kommen die Zecken nämlich nicht durch, sagt Zeckenexperte Tischhauser. Die Hosen sollten möglichst helle Farben haben, da man so die Zecken leichter findet. Unsere heimischen Zecken sind Lauerjäger: Sie warten auf einem Grashalm oder einem Blatt, bis ein ahnungsloses Opfer vorbeikommt, dann lassen sie sich fallen und suchen sich einen Weg auf die Haut ihres Opfers.
Speziell Kindern empfiehlt der Experte, immer einen Hut zu tragen. Zecken machen es sich gerne an der Kopfhaut zwischen den Haaren gemütlich. Dort sind sie besonders schwer zu entdecken.
Insektenspray
Besonders gefährdete Stellen wie Knöchel, Fußgelenke, aber auch Hals und Haaransatz kann man mit einem Insektenspray einstreichen. Beim Kauf ist laut dem Experten darauf zu achten, dass der Spray auch wirklich gegen Zecken schützt und nicht nur gegen Mücken und andere Insekten. Nach einem Bad sollte man sich erneut einsprühen.
FSME-Impfung
FSME ist die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis, eine Viruserkrankung, die durch Zecken übertragen wird. Die Erkrankung verläuft in vielen Fällen harmlos, bei einem Teil der Erkrankten löst sie aber schwere Verläufe aus. Dann können Lähmungen in Armen, Beinen oder dem Gesicht auftreten. Diese können mehrere Monate anhalten und zu bleibenden Behinderungen führen.
Rund ein Prozent der Erkrankten stirbt an FSME. Die Schweiz sei ein Hochrisikogebiet für die Krankheit, sagt Infektiologin Barbara Jakopp. Auch in Österreich ist kein Bundesland FSME-frei, heißt es seitens des Gesundheitsministeriums.
Experte Werner Tischhauser rät daher zur FSME-Impfung. "Man kann sich schützen mit der hochwirksamen, gut verträglichen Impfung", sagt er. Neben FSME übertragen Zecken auch Borreliose, eine bakterielle Erkrankung, gegen die es keine Impfung gibt. Entwickelt sich um einen Zeckenbiss ein roter Ring, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
So entfernst du eine Zecke
Wenn du von einer Zecke gestochen wurdest, gilt es, sie möglichst rasch wieder zu entfernen. Dazu nimmst du am besten eine Pinzette, eine Zeckenkarte oder ein ähnliches Hilfsmittel. Wichtig ist, die Zecke möglichst gerade herauszuziehen und sie nicht aus der Haut zu drehen.
Die Einstichstelle sollte danach mit einem Hautdesinfektionsmittel abgewischt werden. An schwer zugänglichen oder sehr empfindlichen Hautbereichen haftende Zecken (z.B. Genitalbereich, Gehörgang, Augenlider) sollten durch einen Facharzt, nötigenfalls unter mikroskopischer Hilfe, entfernt werden. "Streng abzulehnen ist das Abbrennen von Zecken etwa mit der Flamme eines Feuerzeugs. Daraus können schwere Verletzungen resultieren", so das Gesundheitsministerium.
Gibt es immer mehr Zecken?
Ja, sagt Experte Tischhauser. Die wärmeren Temperaturen hülfen den Zecken zu überleben und begünstigten nach neueren Forschungen sogar, dass die gefährlichen Krankheitserreger besser gedeihen. Das begünstigt auch, dass sich die tropische Riesenzecke bald dauerhaft im Alpenraum ansiedeln könnte.
"Trotz all der Gefahren, die von Zecken ausgehen, soll man sich den Aufenthalt in der Natur nicht vermiesen lassen", ist Experte Tischhauser aber überzeugt. "Ich finde es ganz schlimm, wenn Waldtage von Schulen abgesagt werden müssen, weil Eltern Angst haben vor Zeckenstichen bei ihren Kindern. Man muss nur das Einmaleins des Zeckenschutzes befolgen und dann kann man weiterhin die wohltuende, gesundheitsfördernde Natur im Wald genießen."