Wien

Neue Regeln – so musst du in Wien Plastik entsorgen

Joghurtbecher, Luftpolsterfolien, Käse-Verpackungen: Ab 1. Jänner 2023 kommen auch diese Verpackungen in die Gelbe Tonne zu Dosen und Plastikflaschen.

Claus Kramsl
Das neue Jahr bringt einige Änderungen beim Mülltrennen.
Das neue Jahr bringt einige Änderungen beim Mülltrennen.
picturedesk.com

Neues Jahr, neue Regeln: Ab 2023 kann man in Wien wie bisher Plastikflaschen, Metalldosen sowie Getränkekartons in der Gelbe Tonne entsorgen. Hinzu kommen ab diesem Zeitpunkt jedoch alle Kunst­stoff­verpackungen und sonstigen Leichtverpackungen. Dies betrifft beispielsweise Ver­packungen wie Obst-Tassen, Joghurtbecher, Luftpolsterfolien, Verpackungen von Schnittkäse oder- Wurstscheiben und Umverpackungen z. B. von Mineralwasserflaschen.

Große Folien bzw. große Styroporverpackungen - wie diese beispielsweise für Möbel, Fernseher und IT-Geräte verwendet werden - sollen auch weiterhin am Mistplatz ab­gegeben werden. Grob gesagt: Alle kleinen Verpackungen gehören ab 2023 in die Gelbe Tonne bzw. in den Gelben Sack – ausgenommen jene aus Papier oder Glas.

Was sich für dich jetzt ändert

Alle Verpackungen sollen getrennt gesammelt werden. Verpackungen aus Papier kommen in die rote Tonne, also zum Altpapier. Verpackungen aus Glas kommen entweder zum Bunt- oder Weißglas. Alle anderen Verpackungen, wie z.B. aus Kunststoff und Metall, Getränkeverbund­kartons kommen in die Gelbe Tonne bzw. in den Gelben Sack.

Generell gilt: Materialien, die sich leicht trennen lassen, sollten voneinander gelöst werden. Beispiel Joghurtbecher: Aludeckel, Kartonbanderole, Kunststoffbecher getrennt von­einander entsorgen. Plastikverschluss darf auf der Plastikflasche bleiben. Mach’s kleiner, warat feiner! Luft aus leeren Flaschen herausdrücken und anschließend Deckel draufschrauben spart Platz - zu Hause und in den Sammeltonnen. Verpackungen sollten leer bzw. restentleert sein, d.h. aufessen, austrinken oder aus­löffeln reicht vollkommen. Beim Recyclingprozess werden sie gewaschen.

Nähere Informationen gibt’s demnächst auf der Website der 48er oder in der 48er App. Weitere Maßnahmen zur Information der Bevölkerung folgen zeitgerecht.

Große Fortschritte beim Recycling machen’s möglich

In der Vergangenheit hat man sich in Wien auf die Sammlung gut recyclingfähiger Stoffe, wie z. B. PET-Flaschen konzentriert. Seit einiger Zeit gibt es immer größere Fortschritte bei der Recyclingfähigkeit unterschiedlicher Verpa­ckungsmaterialien sowie bei den Technologien der Sortieranlagen. Viele Hersteller verbessern bereits schrittweise ihre Produkte hinsichtlich Material und Design. Es werden vermehrt Sekundärrohstoffe eingesetzt, sodass sowohl die Recyclingfähigkeit als auch die Nachfrage nach diesen Materialien stetig gesteigert werden. Hinzu kommen der Ausbau von Sortierkapazitäten sowie die Modernisierung von Anlagen. Dies macht eine österreichweite Vereinheitlichung der Sammlung aller Leichtverpackungen in der Gelben Tonne bzw. im Gelben Sack sinnvoll.

Bereits heute werden durch die getrennte Sammlung von Altstoffen sowie der Kompostie­rung biogener Abfälle in Wien jährlich rund 150.000 Tonnen CO2 eingespart.

Außerdem: Kunststoffe werden aus Erdöl gewonnen und wer diese recycelt, spart mit nur 1 Kilo getrennt gesammelter PET-Flaschen auch rund 1,9 Kilo Erdöl. "Noch besser für’s Klima ist Abfallvermeidung. Daher beim Einkauf auf Mehrweg setzen bzw. Verpackungen generell vermeiden", appelliert Czernohorszky.

Gemeinsam sammeln - getrennt verwerten

Die in der Gelben Tonne gesammelten Altstoffe werden zu Sortieranlagen transportiert und dort automatisiert in die unterschiedlichen Materialien getrennt.

Durch die Modernisierung der bestehenden Sortieranlagen und den Bau neuer Anlagen können Materialien besser voneinander getrennt und vermehrt einem Recycling zuge­führt werden. Die Trennung der Kunststoffverpackungen erfolgt u.a. mittels Nahinfrarot. Diese Technologie erkennt die unterschiedlichen Kunststoffmaterialien wie PET, PE bzw. PP und PS, aber auch Getränkeverbundkartons (GVK). Die unterschiedlichen Materialien werden erkannt und mittels Druckluft ausgeblasen. Eisenmetalle werden über Magnet ab­geschieden, Nicht-Eisenmetalle (Aluminium, Buntmetalle) über Wirbelstrom­abscheider abgetrennt.

Aus aussortierten PET-Flaschen oder anderen PET-Verpackungen werden wieder Ge­tränkeflaschen, andere Lebensmittelverpackungen, Tragetaschen oder Kleidungsstücke.
Aus PE-Material werden zum Beispiel Kanister, Fässer, Mülltonnen und Rohre.
Aus PP werden unter anderem Blumentöpfe, verschiedene Kunststoffgehäuse oder sie werden in der Automobilindustrie verwendet.

Vorbereitungen für die 48er laufen auf Hochtouren

Von der Umstellung betroffen sind rund 18.300 Gelbe Tonnen auf 2.200 öffentlichen und privaten Standorten. Hinzu kommen rund 45.000 Haushalte in Einfamilienhausgebieten, welche mit dem Gelben Sack ausgestattet sind.

Derzeit werden die Touren der Müllsammelfahrzeuge für die Gelbe Tonnen bzw. den Gelben Sack neu geplant, um die erwarteten Mehrmengen bewältigen zu können und Überfüllungen zu vermeiden.

Die Haushalte, welche an die Gelbe Sack-Sammlung angeschlossen sind, erhalten zusätz­liche Gelbe Säcke. Diese können bei Bedarf – wie auch bisher – bei der 48er nachbestellt wer­den.

So geht’s müllmäßig in Wien weiter

Ab 1.1.2023 wird gemäß den Vorgaben der Verpackungsverordnung die Sammlung der sogenannten Leichtverpackungssammlung österreichweit vereinheitlicht.

Ab 1.1.2025 wird österreichweit ein Pfandsystem auf Kunststoffgetränkeflaschen und Getränkedosen eingeführt. Details dazu werden derzeit ausgearbeitet.

Ab 2025 müssen in jedem EU-Mitgliedstaat 50 % der Kunststoffverpackungen recycelt werden, ab 2030 sind es 55 %. Zusätzlich dürfen ab diesem Zeitpunkt nur noch recycelbare Kunststoffverpackungen produziert werden.

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