Coronavirus

Neue Öffi-Warnung: Knallharte Masken-Ansage ist da

Die Maskenpflicht in den Wiener Öffis regt auf – und immer mehr Bürger verweigern sie. Nun setzt es eine knallharte Ansage eines Experten.

Rene Findenig
Die Bundeshauptstadt hält weiter an einer Maskenpflicht in den Öffis fest. Ihr Ende wäre ein Fehler, sagt ein Experte.
Die Bundeshauptstadt hält weiter an einer Maskenpflicht in den Öffis fest. Ihr Ende wäre ein Fehler, sagt ein Experte.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Bringt sie etwas oder bringt sie nichts? Die von Wien seit Monaten beibehaltene Maskenpflicht in den Öffis, auf die der Rest von Österreich verzichtet, wird immer wieder kritisiert. Ein Argument, das Maskengegner dabei gerne ins Rennen schicken: Sie sei sinnlos, weil man sie in den Öffis zwar trage, sich danach aber in Lokalen oder bei Veranstaltungen anstecken könne, wo keine Maskenpflicht herrscht. Nun setzt es eine Ansage von Thomas Czypionka vom Institut für Höhere Studien (IHS): Auch in Hinsicht auf die Masken-Debatte behauptet er jetzt, Österreich habe nichts aus der Pandemie gelernt.

Was zu lernen gewesen wäre? Dass es sinnvoll sei, "im Winter vermehrt an Orten mit hohem Risiko Maske zu tragen", wie der ORF auf einen entsprechenden Twitter-Eintrag des Experten verweist. Geschehen sei stattdessen, dass die Politik auch durch das Impfpflicht-Gezerre Widerstand gegen sinnvolle Maßnahmen hervorgerufen habe. Und zu Masken in Öffis hat er diese Meinung: "Je höher die Aerosolbelastung, desto kürzer die notwendige Kontaktzeit, dh. auch inert 5 Minuten kann ich mich anstecken, wenn 60 Leute in einem Straßenbahnwaggon Aerosole produzieren."

"Die Öffis sind zudem ein Ort mit höchstem Ansteckungsrisiko, gleichzeitig sind sie einer der wenigen Orte, den Vulnerable kaum meiden können"

"Eine Übertragung durch Tröpfchen benötigt überhaupt nur eine Sekunde, denn in den größeren Tröpfchen ist leicht bereits die minimale Infektionsdosis enthalten. Das ist in den Öffis von Bedeutung, da hier der Abstand sehr gering ist", so Czypionka. Warum dann kaum bis keine Corona-Cluster aus Öffis gemeldet werden? "Öffis erscheinen in Clusteranalysen nur deshalb nicht, weil sich zwar viele erinnern können, an welchen Tagen sie im Büro waren, aber wohl kaum wer, dass er/sie mit der U1 um 7:51 von Taubstummengasse weggefahren ist." So könne ein Cluster nicht identifiziert werden, so der Experte.

Dass man sich halt woanders anstecke, wenn nicht in den Öffis, lässt der Experte ebenfalls nicht so stehen. Es gehe "aber nicht jede/r 0,2 Mal pro Tag ins Restaurant und 0,05 Mal pro Tag in ein Konzert. Es gibt genügend Personen und gerade Vulnerable, für die die Öffis die einzige wesentliche Infektionsquelle sind". Und er lässt aufhochen: "Die Öffis sind zudem ein Ort mit höchstem Ansteckungsrisiko, gleichzeitig sind sie einer der wenigen Orte, den Vulnerable kaum meiden können." Die Maske wirke zudem nicht nur bei Omikron sehr gut, sondern auch gegen RSV-Viren und Influenza.

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