Neue Handy-Funktion löst Hosentaschen-Notrufe aus

Ein Anruf, doch keiner meldet sich – am anderen Ende der Leitung nur ein Rascheln: Seit rund sechs Wochen landen in den Notrufzentralen vermehrt unbeabsichtigte "Hosentaschen-Anrufe". In der Salzburger Leitstelle des Roten Kreuzes sind es mittlerweile bis zu 100 täglich, berichten die "Salzburger Nachrichten" (SN).

"Ich habe am Freitag selber Dienst gehabt. Da hatte ich 30 bis 40 solcher unbeabsichtigten Notrufe. Meinen Kollegen ging es ähnlich, die hatten auch etwa so viele. Wir haben das dann einmal hochgerechnet", meint Peter Dioszeghy, Leiter der Rot-Kreuz-Leitstelle in Salzburg, zu den "SN".

Das Poblem: Die Mitarbeiter können nicht einfach gleich auflegen. Jeder Notruf muss abgeklärt werden, schließlich könnte es sich ja um einen wirklichen medizinischen Notfall handeln: "Wir müssen jeden Notruf ernst nehmen. Denn wir hatten durchaus auch Notrufe, wo jemand nicht mehr in der Lage war, dass er mit uns spricht, weil es ihm gesundheitlich bereits sehr schlecht ging", erklärt Dioszeghy.

Auch in Vorarlberg ist die Zahl der falschen Notrufe stark angestiegen, berichtet die Landeswarnzentrale. Hier gehen täglich bis zu 50 solcher "Hosentaschen-Notrufe" ein. Da es sich um ein landesweites Problem handelt, wurden die Fälle an die Regulierungsbehörde RTR gemeldet.

Neue Notruf-Funktion als Ursache

Schuld an den unbeabsichtigten Notrufen ist ein Software-Update für Android-Handys der Version 13. Eine neue Funktion soll Notrufe erleichtern, eine bestimmte Tastenfunktion löst diese aber gleich aus. Rettung ist in Form eines Updates des Android-Betriebssystems in Sicht, das seit wenigen Tagen erhältlich ist. Dieses sollte rasch installiert werden.