Austro-Star ist pleite, nun droht Zwangsversteigerung

Sabina Hank (48) galt als wahres "Wunderkind": Mit nur fünf Jahren wurde die in Salzburg geborene Sängerin und Musikerin als jüngste Studentin der Geschichte am Mozarteum Salzburg aufgenommen. 13 Jahre lang wurde die Synästhesistin (sie hört und riecht in Farben) dort am Klavier ausgebildet, später kamen noch Jazz-Gesang und Jazz-Piano dazu.

Betitelt als "österreichische Norah Jones" hatte sie Auftritte auf den größten Bühnen, arbeitete mit Künstlern wie Josef Hader, Reinhold Bilgeri, Willi Resetarits, Michael Köhlmeier und Hubert von Goisern zusammen. Nun steht die 48-Jährige vor dem finanziellen Ruin.

Pandemie war Schuld an Insolvenz

"Ja, ich bin gescheitert. Ja, ich habe alles verloren. Ja, wir stehen kurz vor der Zwangsversteigerung unseres Hauses und der damit verbundenen Delogierung. Aber ich bin immer noch hier, und ich habe einen Grund weiterzukämpfen – meine Tochter Jara (12)", erklärt Hank in einem berührenden Youtube-Video, das auch in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde.

Bereits 2023 rutschte die Alleinerzieherin mit ihrem Musiklabel Meander Records in die Insolvenz, schuld sei die Pandemie gewesen: "Von einem Tag auf den anderen stand die Welt still. Konzerte wurden abgesagt, Projekte brachen weg, und ich musste nicht nur finanziell, sondern auch emotional überleben", berichtet die Sängerin auf der Spenden-Plattform "gofundme.com".

Vater erkrankte schwer an Demenz

Sie habe zwar insgesamt 17.000 Euro an Corona-Hilfen erhalten, aber: "Das waren nicht einmal zehn Prozent der Kosten, die ich abzudecken hatte. All meine Ersparnisse sind dann von den Lebens- und Fixkosten aufgefressen worden", erzählte Hank den "Salzburger Nachrichten" (SN).

2021 kam eine schwere Hausüberschwemmung dazu, kurz danach erkrankte ihr 88-jähriger Vater an schwerer Demenz. "Aufgrund von Pflegepersonal-Mangel habe ich ihn fast ein Jahr im Alleingang gepflegt", so Hank auf "gofundme.com".

Vor zwei Jahren dachte die Sängerin und Pianistin, dass es endlich wieder bergauf gehen würde: "Stattdessen landete ich in der Insolvenz." Sie verlor ihr Auto, die Bank sperrte ihre Konten, unbezahlte Rechnungen stapelten sich, und auch die Heizung war kaputt: "Ich hatte gerade genug Geld, um meine Tochter und mich über Wasser zu halten – obwohl ich voll gearbeitet habe."

Im April 2024 wurde das Insolvenzverfahren positiv abgeschlossen, ein Sanierungsplan von 37 Prozent vereinbart. Laut Hank hätten sich rund 250.000 bis 300.000 Euro Schulden angesammelt, 160.000 Euro davon betreffen einen Bank-Kredit. Die 48-Jährige muss den Sanierungsplan aber bis März 2026 erfüllen: "Und das werde ich auch schaffen", meint die Pianistin zu den "SN". Allerdings benötige sie jetzt dringend eine Starthilfe.

Zwangsversteigerung des Hauses droht

Denn die Bank droht ihr nun am 21. Jänner mit der Zwangsversteigerung ihres Hauses (185 Quadratmeter Wohnfläche, 487 Quadratmeter Eigengrund) in Eugendorf: "Wenn ich in den nächsten Tagen nicht mindestens 75.000 Euro aufbringe, stehen wir in wenigen Wochen auf der Straße", erklärt Hank auf "gofundme.com".

Bisher sind auf der Spendenseite über 22.000 Euro (Stand: 19. Jänner) zusammen gekommen. "Ich bitte euch von Herzen: Helft uns, die Zwangsversteigerung abzuwenden und unser Zuhause zu retten. Jeder Beitrag, jede noch so kleine Geste macht einen Unterschied." Mit den Spendengeldern will Hank zumindest die Zwangsversteigerung abwenden. Der Sängerin ist aber klar, dass sie über kurz oder lang ihr Haus verkaufen muss, um die Schulden abzuzahlen.