"Austroschwarz"

Neue Doku: So ist das Leben von Schwarzen in Österreich

Schwarze Menschen werden in Österreich wie kaum in einem anderen EU-Land diskriminiert. Nun widmet sich eine neue Dokumentation dem Thema.

Magdalena Zimmermann
Neue Doku: So ist das Leben von Schwarzen in Österreich
Austroschwarz
Austroschwarz

Die "Black Lives Matter"-Rufe sind längst abgeklungen, die Lebensrealität für Schwarze Menschen bleibt aber eine diskriminierende: Unter dem prägnanten Titel "Austroschwarz" wird derzeit ein Kinofilm produziert, der das Leben von Schwarzen Menschen in Österreich abbilden soll. Denn laut einer im Herbst veröffentlichten EU-Studie gaben 72 Prozent der Befragten Schwarzen Menschen an, wegen ihrer Hautfarbe in den letzten sechs Jahren in Österreich benachteiligt geworden zu sein.

Auch Politikerinnen wie Mireille Ngosso kommen in der Dokumentation zu Wort.
Auch Politikerinnen wie Mireille Ngosso kommen in der Dokumentation zu Wort.
Andrea E. Arnold
Für mich ist das Medium Film der einzige Weg, die Komplexität des Lebens eines nicht-weißen Österreichers zu zeigen
Mwita Mataro
über das Doku-Projekt "Austroschwarz"

"'Austroschwarz' entstand für mich auf künstlerischer und persönlicher Ebene aus einer Notwendigkeit heraus: Nachdem ich die großteils negative Berichterstattung, die 2020 über die Schwarze Bevölkerung stattgefunden hatte, nicht mehr ignorieren konnte, war für mich das Medium Film der einzige Weg, die Komplexität des Lebens eines nicht-weißen Österreichers zu zeigen", so Mwita Mataro, der gleichermaßen als Initator und Co-Regisseurs des Projektes tätig ist, aber auch die Rolle des Protagonisten übernimmt. Gemeinsam mit Helmut Karner produziert er den Film.

Er erzählt darin seine ganz eigene Geschichte, denn er möchte nicht einfach "pauschal über die Schwarze österreichische Bevölkerung sprechen". Auch seine eigene Suche nach Identität und die Definition eines Heimatbegriffs wird zum Thema, denn in Tansania und Österreich gilt er gleichermaßen als "anders". Ein Thema, das Menschen aus der Diaspora oft beschäftigt.

18.000 Menschen, die eine afrikanische Staatsbürgerschaft haben, lebten mit Stand 2020 in Österreich. 29.000 Menschen, die hier leben, sind in Afrika geboren. Noch viele mehr, haben afrikanischen Hintergrund, ihre Eltern oder Großeltern stammen aus dem Kontinent. Und das zeigt sich dann im täglichen Leben, auch bei Mwita Mataro: "Schon als kleiner Bub bin ich draufgekommen, dass meine Lebensrealität im Vergleich zu meinen weißen Freund:innen allein wegen der Hautfarbe eine ganz andere ist."

Mit seiner Indie-Band "At Pavillon" ist Mataro erfolgreich, doch ihm reiche es nicht nur auf der Bühne auf Rassismus aufmerksam zu machen. "Ich will eine Kino-Doku machen, die einen Einblick in mein Leben als Schwarzer Österreicher gibt. Damit will ich weiße Menschen sensibilisieren und Schwarze Menschen empowern", so der Sänger.

Start des Crowdfounding-Projekts

Nun startet das Crowdfounding-Projekt zum Kinodokumentarfilm "Austroschwarz", das am 23. Mai im Club Transponder des Wiener Hotels Superbude eröffnet wird. Die Kampagne läuft bis zum 4. Juli - es können zur Finanzierung des Films Filmplakate und Stoffsackerl erworben werden. Auch der Kauf von Schallplatten des Soundtracks und Premierentickets unterstützt das Film-Projekt. Hier geht's zum Crowdfunding: https://wemakeit.com/projects/austroschwarz-2024

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    Auf den Punkt gebracht

    • In Österreich wird eine neue Dokumentation mit dem Titel "Austroschwarz" produziert, die das Leben von Schwarzen Menschen in Österreich darstellen soll
    • Die Initiative für den Film stammt von Mwita Mataro, der auch als Co-Regisseur und Protagonist fungiert
    • Der Film soll die Komplexität des Lebens eines nicht-weißen Österreichers zeigen und sowohl weiße Menschen sensibilisieren als auch Schwarze Menschen stärken
    • Es wird ein Crowdfunding-Projekt gestartet, um den Kinodokumentarfilm zu finanzieren
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