Gesundheit

Neue Daten sprechen für Corona-Ursprung vom Tiermarkt

Zwei neue Studien legen nahe, dass das Coronavirus doch von Tieren auf dem Fischmarkt von Huanan stammen könnte.

Sabine Primes
Teilen
Laut neuesten Daten verbreitete sich das Coronavirus in 2 voneinander unabhängigen Linien.
Laut neuesten Daten verbreitete sich das Coronavirus in 2 voneinander unabhängigen Linien.
Getty Images

Zwei Preprint-Studien, liefern weitere Beweise dafür, dass das Coronavirus von Tieren stammt und sich Ende 2019 auf dem Huanan Seafood Market in Wuhan, China, auf den Menschen ausgebreitet hat.

"Die neuen Studien sind der bisher stärkste Beweis dafür, dass die Pandemie einen tierbezogenen Ursprung hat", so Michael Worobey, Professor und Leiter der Abteilung Ökologie und Evolutionsbiologie an der Universität von Arizona, gegenüber CNN. Worobey war Hauptautor der geografischen Studie, die zeigt, dass die ersten bekannten Covid-19-Fälle im Dezember 2019, auf den Markt zentriert waren. "Es macht keinen Sinn mehr, sich vorzustellen, dass die Pandemie auf andere Weise entstanden ist."

Worobey verglich das Muster der anfänglichen Ausbreitung des Coronavirus mit einem Feuerwerk, in dessen Zentrum der Markt steht. Die Studie stellt fest, dass "die Covid-19-Fälle vom Dezember 2019 geografisch in der Nähe des Huanan-Marktes verteilt waren und sich auf diesen konzentrierten. Darüber hinaus zeigte die Mehrheit der Fälle eine Verbindung mit dem westlichen Teil des Huanan-Marktes, wo der Verkauf von lebenden Säugetieren stattfand."

Virenstammbaum mit 2 Ästen

Im Rahmen der zweiten Studie erstellten die Forscher einen evolutionären Stammbaum des Coronavirus. Demnach begann die Pandemie mit zwei Hauptästen begann, die als A und B bezeichnet werden. Aufgrund einer Analyse der Mutationen in jeder dieser beiden Linien kommen die Forscher zu dem Schluss, dass diese unabhängig voneinander in unterschiedlichen Tieren ihren Ursprung haben und sich auch unabhängig voneinander an den Menschen angepasst haben.

Linie B sei demnach Ende November oder Anfang Dezember 2019 auf Menschen übergesprungen, bei Linie A sei dies einige Wochen später der Fall gewesen. Das Virus wurde höchstwahrscheinlich zunächst von mindestens zwei Tieren übertragen, wobei ein Marderhund oder ein anderes Säugetier als Zwischenwirt diente, bevor es sich auf den Menschen ausbreitete.

Als die Forscher die Oberflächen auf dem Markt auf das genetische Material des Virus untersuchten, gab es einen Stand mit den meisten positiven Ergebnissen. Unter anderem in einem Käfig, in dem so genannte Waschbärhunde, gehalten wurden. Die Ergebnisse kommen dem Virus in einem Tier so nahe wie nur möglich", erklärte Robert Garry, Professor für Mikrobiologie und Immunologie an der Tulane Medical School, gegenüber CNN. Garry war Mitautor der Studie, in der mindestens zwei tierische Übertragungen festgestellt wurden.

Wo Mensch und Tier zusammentreffen

Nach Ansicht von Garry und Worobey zeigen die Studien, dass dringend auf Situationen geachtet werden muss, in denen Tiere und Menschen täglich eng miteinander interagieren. "Wir müssen diese Wildtiere besser züchten und regulieren", so Garry, und "in die Infrastruktur an Orten investieren, an denen die Viren übergreifen".