Gesundheit

Studie zeigt, wie oft Omikron-Patienten im Spital lande

Eine neue Studie mit fast 70.000 COVID-19-Patienten in den USA zeigt, dass Omikron nur halb so häufig mit einem Krankenhausaufenthalt verbunden ist.

Sabine Primes
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Omikron befördert Geimpfte wie Ungeimpfte seltener ins Spital.
Omikron befördert Geimpfte wie Ungeimpfte seltener ins Spital.
Getty Images/iStockphoto

"Es ist wirklich ein viraler Faktor, der für die reduzierte Schwere verantwortlich ist", sagt Joseph Lewnard, ein Forscher für öffentliche Gesundheit an der University of California, Berkeley und Autor der Studie, die noch nicht in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht wurde.

Im Vergleich zu Delta war die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen durch Omikron-Infektionen ins Krankenhaus mussten, halb so hoch. Von mehr als 52.000 Omikron-Patienten, die aus elektronischen Krankenakten von Kaiser Permanente aus Südkalifornien, einem großen Gesundheitssystem, identifiziert wurden, stellten Lewnard und seine Kollegen fest, dass während dieser Zeit kein einziger Patient mit einem Beatmungsgerät unterstützt werden musste. Die Studie deckt sich mit ähnlichen Ergebnissen aus Südafrika, Großbritannien und Dänemark sowie einer Vielzahl von Tierversuchen.

"Wie ein Lauffeuer"

Trotz der weniger schwerwiegenden Auswirkungen von Omikron knicken die US-Krankenhäuser unter einem Zustrom von Coronavirus-Fällen ein. Dieses Paradox sei darauf zurückzuführen, dass sich die Variante wie ein Lauffeuer verbreitete, so Lewnard. Im Durchschnitt werden in den Vereinigten Staaten täglich mehr als 730.000 Menschen positiv getestet, fast dreimal so hoch wie der vorherige Höchststand im letzten Winter. "Da es leichter übertragbar ist, wird es irgendwann unweigerlich viele Krankenhauseinweisungen geben", sagte Lewnard.

Als die Variante letzten Monat in den USA auftauchte, begannen Lewnard und seine Kollegen mit der Analyse elektronischer Krankenakten, die von Kaiser Permanente aus Südkalifornien geführt wurden, das 4,7 Millionen Menschen versorgt. Sie analysierten 69.279 symptomatische Patienten, die zwischen dem 30. November 2021 und dem 1. Januar 2022 positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Drei Viertel der positiven Proben enthielten die Omikron-Variante, während der Rest Delta war.

Halbierte Hospitalisierungsrate, kürzerer Spitalsaufenthalt und 91 Prozent weniger Sterberisiko

Die Forscher verfolgten dann den Krankheitsverlauf der positiv getesteten Personen, um zu sehen, ob sie im Krankenhaus landeten. Das Ergebnis: Im Vergleich zu Delta halbierte Omikron das Risiko eines Krankenhausaufenthalts. Außerdem war die Aufenthaltsdauer der Omikron-Patienten kürzer. Die Variante verkürzte die Krankenhausaufenthalte um mehr als drei Tage, was einer Reduktion von 70 Prozent gegenüber Delta entspricht.

Vierzehn der Delta-infizierten Patienten starben, während nur ein Omikron-Patient starb. Dieser Unterschied führte zu einer 91-prozentigen Verringerung des Sterberisikos.

Geimpfte und Ungeimpfte seltener im Spital

Ein Grund für die milderen Verläufe könnte den Forschenden zufolge mit der Tatsache zusammenhängen, dass die mit Omikron infizierten Menschen inzwischen über eine stärkere Immunabwehr verfügen als in früheren Corona-Wellen. In anderen Ländern haben Forscher herausgefunden, dass frühere Infektionen mit anderen Varianten die Wahrscheinlichkeit verringern, dass Menschen schwer an Omikron erkranken. Auch die Impfung bietet Schutz.

"Impfstoffe sind sehr hilfreich", sagte Lawnard. Er und seine Kollegen fanden heraus, dass bei geimpften Kaliforniern die Wahrscheinlichkeit, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, zwischen 64 Prozent und 73 Prozent geringer war als bei ungeimpften Personen. Selbst bei ungeimpften Personen führte Omikron jedoch seltener zu Krankenhauseinweisungen als Delta.

Lewnard sagte, dass diese zusätzliche Analyse gezeigt habe, dass Omikron grundsätzlich weniger schwerwiegend ist. Tierstudien deuten darauf hin, dass diese Variante leicht Zellen in den oberen Atemwegen infiziert, aber die Lunge nicht. Das könnte seine mildere Wirkung erklären.

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