Coronavirus

Neue Corona-Regel auch für GECKO-Chefin nicht praktikabel

Katharina Reich, Chefin für die öffentliche Gesundheit, verteidigt die neuen Corona-Regeln. Eine jedoch sei "nicht praktikabel".

Michael Rauhofer-Redl
Gäste genießen den Sonnenschein in einem Schanigarten eines Wiener Lokals. Symbolbild
Gäste genießen den Sonnenschein in einem Schanigarten eines Wiener Lokals. Symbolbild
Getty Images

Seit Dienstag ist es offiziell: Die Quarantäne in Österreich wird mit 1. August abgeschafft. Die Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit und GECKO-Leiterin Katharina Reich verteidigte am Mittwochmorgen die neuen Corona-Regeln. Die Abschaffung der verpflichtenden Isolation begründete sie so: Sobald jemand Symptome spüre, sei er seit rund 48 Stunden infektiös. Man wisse auch jetzt schon nicht, ob die Absonderung zu spät kommt.

Man sei auch insofern in einer anderen Situation als zu Beginn der Pandemie. Mittlerweile würden die Corona-Impfung und zwei zugelassene Medikamente helfen, Covid-19 zu bekämpfen. Auch stünden nun viel mehr Daten zur Verfügung und auch beim Testen sei man weiter als andere Länder in Europa. Die Pandemie sei noch nicht vorbei, erklärte Reich. Man müsse sich auf ein längerfristiges Szenario einstellen und vorbereiten. Dennoch glaubt Reich, dass sich der heurige Sommer deutlich von den beiden vorangegangenen unterscheide.

"Viele werden sich an Regeln halten"

Ob sich noch jemand an die Verkehrsbeschränkungen halten werde? Es gebe keinen Grund anzunehmen, dass sich Menschen, die sich bis jetzt an alle Maßnahmen gehalten haben, nun plötzlich nicht mehr "compliant" (dt. "folgsam") verhalten würde. Es werde aber auch Menschen geben, die sich nicht daran halten werden, gibt sich die Medizinerin keinen Illusionen hin.

Infizierte mit Maske ins Gasthaus - "nicht praktibel"

Ob es praktikabel sei, dass sich Menschen in ein Gasthaus setzen und nichts bestellen, weil sie durchgehend eine Maske tragen müssen? Es sei ja "logisch, dass das nicht praktikabel ist", ließ sie aufhorchen. Es gehe aber vor allem darum, dass eine infizierte Person etwa jemanden abhole und nur kurze Zeit in der Gaststätte verweile. Niemand werde sich mit Maske ins Wirtshaus setzen und nichts bestellen.

Reich glaubt nicht, dass Menschen, die künftig Maske tragen stigmatisiert werden. Schon jetzt gebe es ein heterogenes Bild in Settings, in denen es keine Maskenpflicht gibt – es gebe aber auch ein heterogenes Bild in Settings, in denen es sehr wohl eine Pflicht gibt, gesteht sie ein. Reich will die Situation als Chance begriffen wissen, in der jetzigen Situation besser aufeinander zu schauen.

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