Niederösterreich

Neos: St. Pölten Österreichs "Überhitzungs-Hauptstadt"

Satellitendaten der ISS würden zeigen, dass St. Pölten der absolute Hitzekaiser aller Städte und Gemeinden Österreichs ist, so Niko Formanek.

Erich Wessely
Niko Formanek von den Neos
Niko Formanek von den Neos
Neos

„Laut Daten des Prototyps HyspIRI Thermal Infrared Radiometer (PHyTIR) auf der Internationalen Raumstation (ISS) war St. Pölten mit einer durchschnittlichen Landoberflächentemperatur von über 45 Grad und dem Spitzenwert von knapp über 57 Grad im Juni dieses Jahres der absolute Hitzekaiser aller Städte und Gemeinden Österreichs. Nicht nur das, die Daten zeigen auch, dass 100 Prozent der Bevölkerung in der Stadt von Oberflächentemperaturen von über 35 Grad ausgesetzt sind. Nicht mal in Wien gab es einen einzigen Bezirk der an die Hitzewerte der niederösterreichischen Landeshauptstadt heranreicht“, sagt Niko Formanek, Gemeinderat der Neos in St. Pölten.

„Mit großflächigen Versiegelungen wie z.B. dem neuen Domplatz oder aber auch dem geplanten REWE-Frischelager möchte die Stadtregierung diese unrühmliche und gefährliche Spitzenposition offenbar auch für die nächsten Jahre absichern“, kritisiert Formanek.

Kritik an Bodenversiegelung

Mit dem HyspIRI Thermal Infrared Radiometer (PHyTIR) auf der internationalen Raumstation werden per Satellit Landoberflächentemperaturen gemessen. Um ein möglichst klares und wolkenloses Bild zu bekommen, wurden die Daten zwischen 1. Juni und 24. Juni 2022 aufgezeichnet. Das ECOsystem Spaceborne Thermal Radiometer auf der ISS (ECOSTRESS) misst die Landoberflächentemperatur in 70 m räumlicher Auflösung und ermögliche damit mehr lokalisierte Bewertungen. (Quellen laut Neos: https://phytir.jpl.nasa.gov/, https://hyspiri.jpl.nasa.gov/, https://heatmap.geoville.com/)

„Vor allem in der Innenstadt hat nur noch ein geringer Anteil des Erdbodens direkten Kontakt zur Luft“, erklärt Formanek. „Ein Hauptgrund für die wachsende Bodenversiegelung ist der Ausbau von Gewerbegebieten und Verkehrsanlagen. Die größten Anteile an der Flächeninanspruchnahme hatten im Zeitraum 2013 bis 2020 Betriebsflächen und Wohn-/Geschäftsgebiete.“

Antrag zum Thema "Netto-Null-Versiegelung"

Es sei an der Zeit "mit diffusen Versprechen und irgendwelchen Projektgruppen immer mehr Zeit verlieren und stattdessen schnell und auf Basis transparenter Daten und wissenschaftlichen Erkenntnissen sofort zu handeln", wie es in einer Aussendung der Neos heißt. „Mit dem Antrag zum Thema ,Netto-Null-Versiegelung' möchten wir den Bürgermeister motivieren endlich konkret gegen die massiv negativen Konsequenzen von zunehmender Hitze und Überhitzung vorzugehen“, ergänzt Formanek.

„Eine öffentlich einsehbare Datenbank mit aktuellen Daten zu Ver- und Entsiegelungen von Flächen in St. Pölten wäre ein wichtiger uns schnell umsetzbarer Schritt. In so einer Datenbank sollen kontinuierlich bebaute, versiegelte, teilversiegelte, entsiegelte und unversiegelte Flächen der Stadt erfasst, ausgewiesen und veröffentlicht werden.“

Laut Formanek könnten auf dieser Basis dieser Daten Zielvorgaben für Flächenverbrauch, Neuversiegelung und Entsiegelung ab 2023 entwickelt und deren Einhaltung im Rahmen eines jährlichen Tätigkeitsberichts überprüft werden.

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