Schwerkranke aus der Ukraine

Nehammer: "Wir wollen diesen Kindern unbedingt helfen"

Ausweglose Situation für kleine Krebspatienten in der Ukraine nach Zerstörung eines Spitals. Österreich holt nun einige Kinder zur Behandlung hierher.

Newsdesk Heute
Nehammer: "Wir wollen diesen Kindern unbedingt helfen"
Der 12-jährige Vladimir, der an Leukämie erkrankt ist, wurde am 15. Juli mit dem Flugzeug nach Österreich gebracht.
BKA

Österreich hilft krebskranken Kindern aus der Ukraine und holt sie nach der Zerstörung eines Krankenhauses durch russische Raketen nach Österreich, damit die Behandlung hier in Spitälern fortgesetzt werden kann. Vier Kinder sind bereits hier, ein weiteres Mädchen wird am Donnerstag erwartet.

Zum Zeitpunkt des verheerenden Angriffs auf das Kinderkrankenhaus "Okhmatdyt" in Kiew am 8. Juli befanden sich 627 Kinder dort, die wegen Krebserkrankungen und anderen chronischen Krankheiten behandelt wurde. Einige von ihnen wurden vorübergehend nach Hause entlassen, andere in andere Krankenhäuser in Kiev verlegt.

Kinder nach Österreich evakuiert

"Für mich war sofort klar, dass wir Hilfe anbieten werden", sagt Bundeskanzler Karl Nehammer. "Ich habe die Ukraine-Flüchtlingskoordination im Innenministerium und das Außenministerium noch am Tag des Angriffs beauftragt, zu prüfen, ob wir Kinder aufnehmen und ihnen die weitere Behandlung ermöglichen können."

Dann ging es schnell: Das erste Evakuierungsflugzeug wurde am Montag, den 15. Juli, entsandt und holte die beiden schwerkranken Buben Vladislav (12) und Yurii (13) zusammen mit ihren Mütter in Kliniken nach Graz beziehungsweise Salzburg. Weitere drei ukrainische Kinder sind beziehungsweise kommen zur Behandlung nach Innsbruck und Salzburg.

Der 13-jährige Yuri kann seine Krebsbehandlung in einer Klinik in Salzburg fortsetzen.
Der 13-jährige Yuri kann seine Krebsbehandlung in einer Klinik in Salzburg fortsetzen.
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ÖGK zahlt Behandlung

Für die Kosten der Behandlung kommt die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) auf.

Die Mütter der beiden Buben sind erleichtert. "Wir wurden während des Fluges exzellent betreut und in Österreich in Empfang genommen. Besonders hat sich Vladislav über die Überraschung im Flugzeug, ein großes österreichisches Sandwich, gefreut", sagt Vladislavs Mutter.

Bei dem 12-Jährigen wurde im Mai dieses Jahres Leukämie diagnostiziert. Am Tag des Anschlags sollte auf das Krankenhaus in Kiew sollte er mit der zweiten Chemotherapie beginnen – das wurde durch den Angriff unmöglich. Nun kann er die Behandlung in Graz fortsetzen.

Vladislav (12) wurde im Flugzeug nach Österreich bestens betreut. "Besonders gefreut hat er sich über ein großes österreichisches Sandwich im Flugzeug", sagt seine Mutter.
Vladislav (12) wurde im Flugzeug nach Österreich bestens betreut. "Besonders gefreut hat er sich über ein großes österreichisches Sandwich im Flugzeug", sagt seine Mutter.
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Krebsbehandlung

Auch Yuriis Mutter ist die Erleichterung in dieser schwierigen Situation anzusehen: „Der Tag des Angriffs war der schrecklichste in unserem Leben. Neben all der Zerstörung wussten wir nicht, ob und wie die Behandlung fortgesetzt werden kann. In Österreich waren alle so freundlich und hilfsbereit, der Transport und die Aufnahme in Salzburg waren herzlich und fürsorglich. Ich bin wirklich dankbar."

"Ich bin froh, dass wir den beiden Buben helfen können, wir werden weitere Übernahmen von kranken Kindern prüfen und zu ermöglichen versuchen", kündigte Nehammer an. Via X teilte er dann am Dienstag mit: "Zwei krebskranke Mädchen aus dem zerstörten ukrainischen Krankenhaus werden heute nach Innsbruck überstellt, ein weiteres kommt am Donnerstag nach Salzburg."

Inzwischen wurden auch die 17-jährige Kristina und die 10-jährige Alina aus der Ukraine nach Österreich geholt. Beide sind an Leukämie erkrankt und können die Behandlung nun in Innsbruck fortsetzen.

Die vierjährige Alisa, ebenfalls krebskrank, soll am Donnerstag nach Salzburg gebracht werden.

Die Evakuierung der Kinder wurde von der Stabsstelle "Ukraine-Flüchtlingskoordination" in Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Gesundheitsministerium organisiert während der Krisenstab "Krisensicherheit, Katastrophenhilfe und Bevölkerungsschutz" des Innenministeriums für den Transport verantwortlich war.

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