Ukraine-Krieg
Nordkorea will im Juli Soldaten in die Ukraine schicken
Laut Medienberichten will Nordkorea schon bald Truppen in die Ukraine entsenden. Die USA glauben nicht, dass dies eine starke Verstärkung wäre.
Gerade erst haben Kreml-Diktator Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un Einigkeit demonstriert. Beim Treffen in Pjöngjang vergangene Woche schlossen Kim und Putin ein Militärabkommen. Laut Medienberichten will Nordkorea schon bald Truppen nach in die Ukraine schicken.
Erstmals seit 24 Jahren ist ein russischer Präsident nach Nordkorea gereist. Kim und Putin sind aufeinander angewiesen. Putin braucht weitere Munition für seinen Krieg gegen die Ukraine, Kim Nahrung für sein hungerndes, sanktioniertes Land.
Nordkoreanische Truppen "Kanonenfutter"
Das Militärabkommen könnte nun für eine weitere Eskalation des Ukraine-Kriegs sorgen. Bei dem Diktator-Treffen soll nach US-Angaben die Lieferung von nordkoreanischen Raketen und Artilleriemunition an Russland vereinbart worden sein, die Moskau im Krieg verwendet. Wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet, soll Pjöngjang angekündigt haben, außerdem schon bald eine Pionier-Einheit in die Ostukraine entsenden zu wollen. Bereits im Juli könnten die russischen Truppen rund um Donezk russische Truppen unterstützen.
Nordkorea hat laut aktuellem Military Strength Ranking des Fachmagazins Global Firepower mit 1,32 Millionen Soldatinnen und Soldaten die zweitgrößte Armee der Welt. Mit 1.328.000 Militärangehörigen hat nur die USA ein noch größeres Heer. Trotzdem rechnet man in den USA nicht mit entscheidender Verstärkung für Putins Armee durch den Vorstoß Nordkoreas. "Wenn ich an der Spitze des nordkoreanischen Militärs stünde, würde ich die Entscheidung, meine Truppen als Kanonenfutter in einen illegalen Krieg gegen die Ukraine zu schicken, wohl infrage stellen", sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder vor der Presse.
Russland hat vor mehr als zwei Jahren seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine, bezeichnet als "militärische Spezialoperation", begonnen. "Derzeit ist der Kreml stark von seinem dysfunktionalen Verbündeten im Fernen Osten abhängig", kommentiert die Londoner "Times" den Pjöngjang-Besuch am von Putin vergangene Woche. "Der Krieg in der Ukraine, der nun schon das dritte Jahr andauert, erfordert Unmengen an Munition. Nordkoreanische Raketen und Artilleriegeschosse sind zwar alles andere als von bester Qualität, aber sie sind in großen Mengen verfügbar, während die russische Produktion mit dem Bedarf kaum Schritt halten kann."
Auf den Punkt gebracht
- Putin und Kim Jong-un haben bei ihrem Treffen in Pjöngjang ein Militärabkommen geschlossen, das möglicherweise zu einer Eskalation des Ukraine-Konflikts führen könnte
- Nordkorea plant angeblich, Truppen in die Ukraine zu schicken, um Russland im Krieg zu unterstützen, obwohl die USA nicht glauben, dass dies eine signifikante Verstärkung für Putin darstellen würde
- Die Londoner "Times" kommentiert, dass der Kreml von Nordkorea abhängig ist, um seinen Bedarf an Munition für den Krieg in der Ukraine zu decken