Wien
Nazi-Rapper Mr. Bond muss 10 Jahre in Haft
Das Wiener Oberlandesgericht lehnte nun die Berufung von Philipp H. (38) ab und bestätigte die "besondere Gefährlichkeit des Täters".
Er war in der Szene als "Mr. Bond" bekannt, verherrlichte mit seinen Liedtexten den Nationalsozialismus, Adolf Hitler und den Holocaust. Im März wurde er von einem Wiener Gericht zu zehn Jahren Gefängnis wegen Wiederbetätigung verurteilt. Mit der Bestätigung des Rechtsspruchs durch das Oberlandesgericht ist das Urteil nun rechtskräftig.
Hits zu Hass-Hymnen umgedichtet
Der 38-jährige Kärntner hatte unter anderem bekannte Lieder wie "Do They Know It's Christmas" mit judenfeindlichen Texten neu interpretiert und auf CDs sowie im Internet veröffentlicht. Auch Homosexuelle, Farbige und Muslime wurden durch den Hass-Rapper verunglimpft. Dem Attentäter von Christchurch in Neuseeland, der 51 Menschen ermordet hatte, zollte der Kärntner hingegen Tribut, übersetzte sein "Manifest" ins Deutsche. Daraus leitete das Gericht auch die besondere Gefährlichkeit des Mannes ab.
Ins Licht der Öffentlichkeit kam "Bond" 2019, als ein rechtsextremer Attentäter im deutschen Halle an der Saale bei seinem Amoklauf ein Lied des Musikers abspielte. Seit seiner Festnahme im Jänner 2021 sitzt der 38-Jährige in Haft, erhielt dort Fanpost von Rechtsextremen aus aller Welt.
Auch Bond-Bruder verurteilt
Ebenso wurde laut APA die vierjährige Freiheitsstrafe für den Bruder des Angeklagten bestätigt: Er hatte eine judenfeindliche Webseite betrieben und bei der Verbreitung der Hass-Musik mitgewirkt.