Politik
Beim Feiern ging Grünen das Bier aus
Das sei "das größte politische Comeback in der Zweiten Republik", jubelten die Grünen mit ihrem Chef Werner Kogler. 14 Prozent reichen für einen Wiedereinzug ins Parlament mit 26 Mandaten.
Frenetischer Jubel und "Werner, Werner"-Sprechchöre empfingen Parteichef Kogler (57) in der gestrichen vollen Wahlzentrale der Grünen im Wiener Metropol.
Vor zwei Jahren war seine Öko-Truppe noch hochkant aus dem Parlament geflogen. "Von diesem absoluten Tiefpunkt
haben wir uns zurückgearbeitet", frohlockte Kogler, wie immer im blauen, aufgekrempelten Hemd und mit grüner Sonnenbrille.
Grünen müssen sich "selbst finden"
Satte 14,0 Prozent, das übertreffe das bisher beste Nationalratswahlergebnis der Grünen deutlich. Rede wolle er keine halten, rief Kogler, um umgehend loszulegen: Er wolle Österreich zu einem Umwelt- und Naturschutzland Nummer eins machen.
Auf eine Regierungsbeteiligung wollte sich Kogler partout nicht festlegen: "Das kann ich nicht prognostizieren." Man werde "Gespräche führen, um festzustellen, ob es mit der ÖVP überhaupt Verhandlungen geben werde".
Zuerst müssten sich die Grünen nach dem Erfolg "selbst finden".
Gefeiert wurde bis zum Anschlag: Kurz vor 22 Uhr war sogar das Bier aus.
Kogler nennt ÖVP von Kurz "Sekte"
Werner Kogler ist der grüne Held der Stunde. Er führte die Öko-Truppe wieder in den Nationalrat. Seine Meinung zu:
Wahlergebnis "Der Wiedereinzug war das Wichtigste. Unser Auftrag ist es jetzt, unser Programm umzusetzen, von welcher Stelle auch immer."
Regierung "Das zeichnet sich derzeit überhaupt nicht ab, davon sind wir meilenweit weg. Da muss sich die Kurz-ÖVP noch ziemlich ändern."
Ziele "Wir wollen das strengste Transparenz- und Parteiengesetz in Europa. Dann werden wir ja sehen, was die Sektenmitglieder des Kanzlerdarstellers tun."
Devise "Immer schön am Boden bleiben"