Signa Prime
Nächste Benko-Pleite – wichtigste Tochter vor Absturz
René Benkos Imperium zerfällt weiter. Das Herzstück, die Signa-Luxusimmobilien-Firma Prime, bereitet Insolvenz vor.
In René Benkos zerbröselndem Firmenreich geht es jetzt Schlag auf Schlag. Nach der Insolvenz der Dachgesellschaft Signa Holding Ende November trifft es sukzessive die Tochterfirmen. Die deutschen Töchter Signa Financial Services (Frankfurt) und die Signa REM Germany (München) haben vor wenigen Tagen Insolvenzanträge eingereicht. Und nun dürfte auch die wichtigste Konzerntochter Signa Prime kurz vor der Insolvenz stehen, wie der "Spiegel" berichtet. Demnach bereite das Management den Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung vor.
Filetstücke des Benko-Imperiums
In der Signa Prime sind die Filetstücke des Benko-Immobilienimperiums gebündelt. Dazu zählen das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin, das Park Hyatt , das Goldene Quartier und die Postsparkasse in Wien, ebenso den Kaufhausbau "Lamarr" auf der Mariahilfer Straße, der Hamburger Elbtower, die Alte Akademie München und vieles mehr.
Erwartet werde der Insolvenzantrag der Signa Prime intern im Laufe der nächsten zwei Wochen. Im Rahmen des Sanierungsverfahrens hoffe das Unternehmen, möglichst viele Vermögenswerte retten zu können.
Gelingt es nicht, einen glaubwürdigen Sanierungsplan zu erstellen – der den Gläubigern eine Quote von 30 Prozent binnen zwei Jahren zusichert – müsste die Sina Prime liquidiert und die Immobilien abverkauft werden. Aus dem Erlös würden dann die Gläubiger bezahlt.
Drastischer Wertverlust im Konkursfall
Der Wert der Signa Prime wurde Ende September mit 1,5 Milliarden Euro angegeben. Sollte ein allfälliges Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung scheitern und ein Konkurs mit Zerschlagung des Unternehmens folgen, würde der Wert laut "Spiegel" drastisch auf 153 Millionen Euro schrumpfen. Diese Rechnung bezieht sich auf Erfahrungswerte, nach denen im Falle der Zerschlagung von Pleite-Unternehmen 90 % der Firmenwerte verloren gehen.