Österreich

Nach Missbrauchs-Vorwürfen: Nun spricht Schells Witwe

Nach Marie Theres Relins Buch-Beichte, ihr Onkel Maximilian Schell hätte sie missbraucht, bezieht seine letzte Frau Iva Schell in "Heute" Stellung.

Sandra Kartik
Iva Schell, Witwe des 2014 verstorbenen Maximilian Schell, wehrt sich gegen die Behauptung seiner Nichte.
Iva Schell, Witwe des 2014 verstorbenen Maximilian Schell, wehrt sich gegen die Behauptung seiner Nichte.
Picturedesk

Sie liebte und begleitete den großen Schauspieler Maximilian Schell in den letzten Jahren seines Lebens. Was Opernsängerin Iva Schell von ihrem 47 Jahre älteren Lebensmenschen bleibt, sind neben seinem Haus in Pernegg (Ktn.) die schönen Erinnerungen. Dass der Mann, der von ihr und seinen Fans so tief verehrt wurde, seine eigene Nichte missbraucht haben soll, ist für die Witwe nicht zu glauben. Mit den Schilderungen ihrer Vergewaltigung hat Marie Theres Relin in ihrem neuen Buch "Szenen keiner Ehe" das Bild des österreichischen Oscar-Preisträgers nun wohl nachhaltig beschädigt.

"Wurde nie zu etwas gezwungen"

Im "Heute"-Gespräch bezieht Schell nun Stellung zu den schweren Vorwürfen gegen ihren 2014 verstorbenen Mann. "Ich habe Maximilian nur die letzten sieben Jahre seines Lebens gekannt und ihn geliebt. Ich habe in dieser Zeit keinerlei solcher Dinge gehört, erlebt, beobachtet oder sie wurden mir zugetragen." Weiter sagt die Mutter einer Tochter: "Ich selbst wurde nie zu etwas gezwungen oder hätte das Gefühl gehabt, wenn ich zu etwas 'Nein' gesagt hätte, hätte es in irgendeiner Art und Weise negative Konsequenzen für mich gehabt."

Zu dem vermeintlichen Missbrauchsfall könne sie nichts sagen. Dennoch betont Schell: "Ich finde es nur immer sehr problematisch mit solchen Anschuldigungen nach so vielen Jahren an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn der Beschuldigte bereits seit zehn Jahren verstorben ist, sich nicht mehr dazu äußern und wehren kann und gleichzeitig die Promotion für ein neues Buch gestartet wird." 

Missbrauch gehört angezeigt

Für die Witwe des Schauspielers ist klar: "Sexueller Missbrauch überhaupt muss selbstverständlich zur Anzeige gebracht werden und die Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Ich bin aber der Meinung, dass es dafür aber andere Wege hinsichtlich Anklage, eventueller Verurteilung der Täter und der Verarbeitung für die Opfer gibt oder gegeben hätte, als posthum die mediale Öffentlichkeit in der Boulevardpresse."

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com
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