Niederösterreich

Nach Bluttat in Strasshof erste Einvernahme im Spital

Nach dem Familiendrama in Strasshof wurde der verdächtige 27-Jährige am Dienstagabend erstmals einvernommen. 

Der Verdächtige (27) wurde am Dienstagabend erstmals befragt.
Der Verdächtige (27) wurde am Dienstagabend erstmals befragt.
privat

Noch am Dienstagabend fuhren ein Wagen des Landeskriminalamtes Niederösterreich und ein Bus der Justizwache beim Donauspital in Wien-22 vor: Die Ärzte gaben nur 36 Stunden nach der Notoperation grünes Licht für eine Kontaktaufnahme mit dem Verdächtigen.

Der Fußballer und glühende Fußballfan soll Montagfrüh mit einem großen Küchenmesser (Klingenlänge 20 Zentimeter) seine Mutter (60) sowie seinen Stiefvater in einem Haus in Strasshof an der Nordbahn (Bezirk Gänserndorf) attackiert haben. Die 60-Jährige hatte noch am Montag gegen 5 Uhr früh panisch den Polizeinotruf gewählt.

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    Ermittler am Tatort in Strasshof.
    Ermittler am Tatort in Strasshof.
    Lenger

    Die Beamten rasten zum Tatort, nahmen eine Außensicherung vor, als der 27-Jährige - vor den Augen der Polizisten - vom Dach des Hauses sprang. Der 70-Jährige wurde schwer verletzt im Wohnzimmer gefunden, wurde sofort von den Beamten erstversorgt und schließlich Notarzt und Sanitätern übergeben. Für die Mutter kam indes jede Hilfe zu spät. Sie erlag laut Obduktion ihren zahlreichen, schweren Stichverletzungen. 

    Der 70-Jährige wurde mit dem ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 9 aus Wien ins Universitätsklinikum Sankt Pölten geflogen, sein Zustand soll mittlerweile stabil sein. Der 27-jährige Verdächtige wurde mit Notarzt- und Polizeibegleitung ins Donauspital gebracht und dort stundenlang operiert.

    Rätsel um Motiv

    Noch am Dienstag beantragte die Staatsanwaltschaft die Untersuchungshaft. Bereits am Dienstagabend konnten die Kripobeamten die erste Einvernahme durchführen, um endlich das Motiv des 27-Jährigen zu erfahren. Die erste längere Einvernahme ist für Mittwoch geplant.

    Denn die Bluttat in Strasshof lässt viele nur ratlos zurück: Die Familie galt als bestens in der Gemeinde integriert, gut situiert und hilfsbereit. Der im Weinviertel bekannte Unternehmer und seine Gattin, die er 2018 nach 13 Jahren Beziehung in Gänserndorf geheiratet hatte, waren auch in Vereinen aktiv. Auch die Kommunalpolitik war fassungslos ob des Kapitalverbrechens.

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