Politik
"Müssen wir uns impfen lassen, Wolfgang?"
Der Gesundheitsminister stellte sich am Badeschiff den Fragen junger Leute. Dabei überraschte Wolfgang Mückstein mit einem sehr lockeren Umgangston.
"Können mich meine Eltern zur Impfung zwingen?", "Welche Nebenwirkungen sind bekannt?" oder "Wie gefährlich ist die Delta-Variante wirklich?". Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein stellte sich am Dienstag im Badeschiff beim Wiener Schwedenplatz den Fragen der jüngeren Bevölkerung. Das Ungewöhnliche daran: Die Jugendlichen durften den Minister duzen.
340.000 Impfstoffe für Kinder und Jugendliche
Nachdem der Impfstoff gegen das Corona-Virus nun auch in Österreich für 340.000 Kinder und Jugendliche von 12 bis 15 Jahren zugelassen ist, stellt die Impfung dieser Altersgruppe einen entscheidenden Beitrag im Kampf gegen die Pandemie dar. In Österreich gebe es zwar keine Impfpflicht, aber eine "klare Empfehlung", so der grüne Minister, der die Fragen gewohnt lässig in Jeans, weißem Hemd und obligaten Sneakers beantwortete.
"Ich beginne im Herbst eine Lehre in einem Wellness-Hotel. Muss ich mich impfen lassen, Wolfgang?", fragt Melanie. Jeder Arbeitsgeber können prinzipiell eine Impfung verlangen, das werde etwa im Gesundheitsbereich auch bei anderen Krankheiten verlangt, jedoch: "Ich würde mit ihm reden, warum er das in diesem Bereich haben will. Ich würde das hinterfragen", so Mückstein.
Ab 14 dürfen Jugendliche selbst über Impfung entscheiden
Der 46-Jährige, selbst praktischer Arzt, verriet außerdem, dass seine eigenen Töchter (12 und 15 Jahre alt) bereits geimpft seien. Er habe sie ganz normal angemeldet und relativ rasch einen Termin bekommen. Anders sieht es bei einer Schülerin aus, die "Wolfgang" fragt: "Meine Eltern sind gegen eine Impfung. Was kann ich tun?"
Ab 14 Jahren dürften Jugendliche selbst entschieden, ob sie sich impfen lassen wollen, klärt Mückstein auf. Wenn man aber mit den Eltern uneins ist, sollte man das Gespräch suchen und etwa einen Arzt aufsuchen. Informationen zu Nebenwirkungen und Langzeitfolgen könne man sich auf der Homepage des Sozialministeriums holen.
"Jeder in Österreich zugelassene Impfstoff ist sicher", versicherte er den Jugendlichen. Die Nebenwirkungen seien vergleichbar mit anderen Impfungen: Fieber, Rötungen, Kopfschmerzen, etc. Das klinge "nach ein bis zwei Tagen" ab.