Politik
Maskenpflicht bleibt "sicher auch noch im Winter"
Kanzler Kurz hatte am Freitag neue Lockerungen versprochen, Gesundheitsminister Mückstein hält offen dagegen – und übt scharfe Kritik.
Bei seinem Besuch in Innsbruck gab Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die Zusage, dass "die Sicherheitsstandards, die wir jetzt noch haben, gesenkt werden können". Es soll auch eine Erleichterung bei "Abstandsregelungen, Quadratmeterbeschränkungen und Sperrstunden" womöglich noch im Juni kommen – "Heute" berichtete.
"Die Öffnungsschritte sind gerechtfertigt – unter den gegebenen Sicherheitsmaßnahmen", bekräftigt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) noch Freitagfrüh im Talk mit der "Kleinen Zeitung". Von neuen Lockerungen innerhalb kurzer Zeit halte er aber nichts: "Ich möchte den Vorsprung jetzt nicht verspielen. Ich möchte nicht wegen zwei, drei Wochen irgendwas riskieren".
Offener Streit in Koalition
Kurz darauf folgte aus Tirol die Öffnungsansage des Kanzlers. Diese hatte der VP-Chef offenbar nicht mit seinem grünen Koalitionspartner akkordiert. Mückstein zeigte sich "verwundert" über den türkisen Vorstoß und bot Kurz deutlich Paroli:
"Mit mir gibt es keine Luftschlösser! Ich appelliere daher, nicht mit unkonkreten Ankündigungen die Bevölkerung zu verunsichern", konterte der Minister und Mediziner auf Twitter.
Maskenpflicht bleibt wohl
Im "Kleine"-Interview hatte der verantwortliche Ressortchef auch dem kolportierten Aus der Maskenpflicht im Juni eine Abfuhr erteilt: "Die Maskenpflicht wird uns noch über den Sommer jedenfalls und sicher auch im Winter noch begleiten."
Am kommenden Freitag soll dazu ja bei einem großen Gipfeltreffen mit Experten und den Landeshauptleuten beraten werden. Ein generelles Ende wird es mit Mückstein aber wohl nicht geben. Nachsatz: "Worüber man sicher reden kann, ist die Maskenpflicht outdoor".