Keine Spur von Zweijähriger
Mordverdächtiger eiskalt: "Ich hab Danka nie gesehen!"
Angefahren, erwürgt und verscharrt. Ein Hauptverdächtiger im furchtbaren Mordfall um die kleine Danka sagte nun aus und sorgte für Entsetzen.
Am 4. April wurde Srđan J. in Serbien mit seinem Arbeitskollegen Dejan D. verhaftet. Die Oberstaatsanwaltschaft im serbischen Zaječar verhörte ihn Mittwoch zum ersten Mal. Der Mann hatte über seinen Anwalt angekündigt, endlich auszupacken. Doch es kam ganz anders.
Tatverdächtiger soll Danka nie gesehen haben
Noch bis zum 17. April verweigerte Srđan J. jegliche Aussage, dann wechselte der Verdächtige seinen Advokaten. Seither soll seine Verteidigung vorbereitet worden sein. Mittwoch wurde seine haarsträubende Rechtfertigungslinie klar.
Rund 100 Fragen wurden dem 50-Jährigen gestellt, er soll tatsächlich auf alle geantwortet haben. Allerdings anders, als erwartet: "Ich habe Danka nie gesehen", beteuerte er laut der Staatsanwaltschaft trotz heftiger Vorwürfen felsenfest.
Laut lokalen Medien soll der 50-jährige Mordverdächtige behauptet haben, er hätte das vermisste Kind überhaupt noch nie gesehen, kenne es nicht. Er wisse nicht das geringste über den Fall Danka. Ein Schlag ins Gesicht für die Angehörigen. Nach drei Stunden endete das Verhör in der Oberstaatsanwaltschaft, der Verdächtige bleibt weiterhin Haft.
Tatverdächtiger nach Verhör zurück im Gefängnis
Die Aussagen des am Mittwoch verhörten Mordverdächtigen stehen indes in komplettem Widerspruch zum Geständnis des "Danka-Würgers", wie Dejan D. in serbischen Medien genannt wird.
Der 50-jährige Arbeitskolllege gestand die Tat und versicherte, dass Srđan J. das Auto gelenkt hatte, mit dem das Kind angefahren und abtransportiert wurde. Er beschrieb die Vorgänge detailliert und nannte sogar seinen eigenen Vater (73) sowie seinen Bruder (40) als Mittäter – sie sollen die Leiche des Mädchens versteckt haben. Mittlerweile verstarben der Bruder sowie die Mutter des mutmaßlichen "Danka-Würgers", der 73-jährige Vater des Mordverdächtigen befindet sich hingegen auf freiem Fuß.
Gegenüber lokalen Medien ließ der Anwalt von Srđan J. nach der Anhörung ausrichten, dass man keine weiteren Statements zum Verhör abgeben werde. Von der Leiche des Kindes fehlt weiterhin jede Spur.
Rückblick:
Am 26. März 2024 verschwand die zweijährige Danka im serbischen Banjsko Polje bei Bor gegen 13.45 Uhr spurlos.
Nach dem Mädchen wurde weltweit per Interpol-Fahndung gesucht, auch die Wiener Polizei fahndete nach dem Auftauchen eines Videos vom 30. März am Schottenring in Wien nach dem Kind. Zwei Frauen gerieten allerdings fälschlicherweise ins Visier, die Fahndung wurde am 4. April widerrufen.
Nur Stunden später gab Serbiens Präsident Aleksandar Vučić den Tod Dankas bekannt.
Kurz darauf kamen von offizieller Stelle neue Details ans Licht: Danka wurde laut Polizeisprecher Bratislav Gašić angefahren, in den Kofferraum des Firmenautos zweier Männer gezerrt und in einer Deponie abgelegt.
Zwei weitere Tatverdächtige – der Vater (73) sowie der Bruder (40) eines Geständigen – wurden ebenso festgenommen. Sie sollen dabei geholfen haben, Danka später verschwinden zu lassen.
Vor seinem Verhör verstarb der 40-jährige Bruder des Tatverdächtigen in der Polizeiinspektion Bor.
Am 15. April starb auch die Mutter des Tatverdächtigen.
Dankas Leiche wird weiterhin gesucht.