Ukraine
"Monate bis Jahre" – Experte hat schlimme Befürchtung
Seit über einem Jahr ist das österreichische Rote Kreuz in der Ukraine im Einsatz. In der ZIB2 zieht Einsatzleiter Jürgen Högl eine erste Bilanz.
Nach dem Dammbruch in der Ukraine werden im Krieg zum einen die Wassermassen, die Verschwemmung von Minen und zum anderen die Versorgung mit sauberem Trinkwasser immer schwieriger und zu zusätzlichen Problemen. Ukraine-Einsatzleiter Högl vom Roten Kreuz berichtete in der ORF-"ZIB2" am Mittwochabend nach seinem Einsatz in der Region.
Es sei ein "ereignisreiches" Jahr gewesen, bescheinigt Högl im Gespräch mit Marie-Claire Zimmermann. Das internationale Rote Kreuz habe mehreren Millionen Menschen helfen können. Das sei auch notwendig. "Diese Menschen brauchen das". Nach dem zerstörten Damm in der Ukraine stehe man am Anfang eines langen Prozesses, die erste Phase sei mit den Evakuierungen positiv verlaufen. Die große Herausforderung aktuell und langfristig sei allerdings die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser. Es werde "Monate bis Jahre dauern", bis die Infrastruktur diesbezüglich wieder hergestellt werden könne.
"Ungebrochener Wille" in der Ukraine
Das Rote Kreuz helfe so gut, so rasch und so intensiv wie möglich. für Högl müsse man in einer Konfliktsituation mit derartigen Vorfällen rechnen. Das ändert aber nichts am Engagement, mit dem der Zivilbevölkerung geholfen wird. "Wir können alle dazu beitragen", appelliert er auch an alle Menschen in Österreich. So könne man etwa an "Nachbar in Not" oder ans Rote Kreuz spenden.
Das Gespräch in voller Länge >>
Der ukrainischen Bevölkerung attestiert Högl einen "nach wie vor ungebrochenen Willen". In der Ukraine sei der Wunsch nach einer raschen Entscheidung vorhanden, er persönlich rechne aber damit, dass uns dieser Konflikt noch lange beschäftigen wird.